Daimler, F015

Daimler-Chef Dieter Zetsche (hier bei der Vorstellung des autonom fahrenden Autos F015 auf der CES in Las Vegas) kritisiert auch gegenüber der AUTOMOBIL PRODUKTION die politischen Rahmenbedingungen für technologische Zukunftsfelder . (Bild: Daimler)

“Die hohen Energiekosten als Folge der Energiewende, die Rolle rückwärts beim Renteneintrittsalter oder der Mindestlohn”, zitiert die Tageszeitung Die Welt den Daimler-Chef in einem am Donnerstag (15. Januar) veröffentlichten Interview. Der Mindestlohn spiele bei Daimler zwar keine Rolle. Die Löhne der Metall- und Elektroindustrie liegen über den eingeführten 8,50 Euro. “Aber er ist Teil eines Gesamtbildes”, sagte Zetsche. Die Bundesregierung habe zuletzt nicht gerade Entscheidungen getroffen, die den Standort Deutschland stärkten. Auch mit Blick auf technologische Zukunftsthemen wie das autonome Fahren fordert er mehr Offenheit ein. Im Interview mit der AUTOMOBIL PRODUKTION, das in der kommenden Ausgabe am 5. Februar erscheint, kritisiert Zetsche, dass es in Deutschland keine Möglichkeit gebe, autonom fahrende Autos im Verkehr zu testen und dadurch wichtige Erfahrungswerte zu sammeln: “Das macht den Standort Deutschland nicht attraktiver.” Daimler wie auch Audi führen die Alltagserprobung zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge in Kalifornien durch, Volvo beispielsweise in Schweden.

Gegenüber der Welt sagte der Autoboss, dass es trotzdem Ziel sei, die Mitarbeiterzahl in Deutschland konstant zu halten. Von den weltweit rund 280.000 Beschäftigten bei Daimler arbeiten rund 170.000 in Deutschland. Gleichzeitig verkauft der Autohersteller hierzulande laut Zetsche nur ein Sechstel seiner Pkw. “Mit unserer Präsenz auf dem Heimatmarkt liegen wir weit über der unserer Wettbewerber”, sagte Zetsche.

Daimler hatte zuletzt Investitionen in Milliardenhöhe in große deutsche Standorte wie das Stammwerk in Untertürkheim, Sindelfingen, aber auch das Lkw-Werk in Wörth angekündigt. Gleichzeitig investiert der Autohersteller aber auch massiv im Ausland. Neben den bestehenden Standorten in den USA und in China, hatte Daimler im vergangenen Jahr ein Werk in Kooperation mit Renault-Nissan in Mexiko angekündigt.

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Frank Volk

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