Leoni-Chef Dr. Klaus Probst (links) und 1.Bürgermeister Ralph Edelhäußer sind sich einig: Das

Leoni-Chef Dr. Klaus Probst (links) und 1.Bürgermeister Ralph Edelhäußer sind sich einig: Das modernste Kabelwerk Europas kommt nach Roth. (Bild: Leoni)

Der Kabel- und Kabelsystemhersteller Leoni hat ein 70 Mio Euro-Investitionspaket geschnürt, um am Stadtrand von Roth bei Nürnberg seine “Fabrik der Zukunft” und damit nicht weniger als das modernste Kabelwerk Europas zu errichten. Produktschwerpunkt werden Kabelsysteme für Automotive-Anwendungen sein.


Der Kabelspezialist plant, sein derzeitiges Gelände im Zentrum von Roth zu verlassen und an den Stadtrand umzuziehen – ein „klares Bekenntnis zum fränkischen Standort und zu den Wurzeln des Unternehmens“.
Da der traditionsreiche Fertigungsstandort an der Rother Stieberstraße im Stadtzentrum aufgrund der Begrenzung durch Straße, Rednitz und Werkskanal keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr bot, entschied sich Leoni, die “Fabrik der Zukunft” am Rande der Stadt zu verwirklichen – und damit sowohl zusätzliche Produktionskapazitäten, effizientere Abläufe als auch moderne Arbeitsplätze zu schaffen. Mit dem jetzt erfolgten Kauf eines 134.000 Quadratmeter großen Grundstücks im Industriegebiet “An der Lände” ist nun der Startschuss für die Umsetzung des Vorhabens gefallen. Leoni verbindet mit dem Projekt “Fabrik der Zukunft” den Anspruch, auf einer Gesamtfläche von 48.000 Quadratmetern das modernste Kabelwerk Europas zu errichten.

Die “Fabrik der Zukunft” wird den Planungen zufolge nicht nur ein hochmoderner Produktionsstandort sein, sondern gleichzeitig ein Kompetenzzentrum und Dienstleistungsstandort für den gesamten Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions. Die Gebäude werden unter anderem ein Labor- und Entwicklungszentrum sowie ein Aus- und Weiterbildungszentrum beinhalten.

Der Baubeginn ist für Mitte 2016 vorgesehen. Ausgehend von einer kalkulierten Bauzeit von etwa 18 Monaten, rechnet Leoni damit, ab Anfang 2018 die laufende Produktion aus dem Bestandswerk Stück für Stück umzuziehen. Die vollständige Inbetriebnahme der “Fabrik der Zukunft” ist für Ende 2018 terminiert.

Der Ausbau von spezialisierten Tätigkeiten mit hoher Wertschöpfung sowie die Optimierung der Arbeits- und Logistikabläufe gelten den Franken als Basis für eine zukunftsweisende Produktion. Auch die Mitarbeiter bringen sich in Roth finanziell mit ein und haben sich im Rahmen eines seit 2013 laufenden Ergänzungs-Tarifvertrags (ETV) dazu verpflichtet, bis Ende 2020 unbezahlte Mehrarbeit in Höhe von 8 Prozent zu leisten.

Im Gegenzug schließt das Unternehmen in diesem Zeitraum betriebsbedingte Kündigungen für Mitarbeiter aus, die vor dem 1.1.2013 ein unbefristetes Arbeitsverhältnis eingegangen sind. Außerdem wird zugesichert, die Anzahl der Stammmitarbeiter im Durchschnitt nicht unter 600 fallen zu lassen. „Sofern die Marktentwicklung es zulässt besteht das Ziel, den aktuellen Stand von 670 Stammmitarbeitern zu halten bzw. zu steigern“, heißt es dazu in einer Stellungnahme.
Außerdem fixiert das Unternehmen seine Absicht, in den 8 Jahren der Laufzeit des ETV durchschnittlich jährlich rund 3 Millionen Euro in Anlagen und Betriebsmittel zu investieren.

Christian Klein

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