Russland, Autoverkehr, Moskau

Autos in Moskau: Der Markteinbruch in Russland hält an, viele Hersteller wollen aber trotzdem bleiben. (Bild: vkph – Fotolia.com)

Opel zieht sich aus Russland zurück, Unternehmen wie Volkswagen, Renault und Ford wetteifern aber weiter um Marktanteile auf dem russischen Markt – auch wenn das Verluste bedeuten kann. Die Zahl von 2000 Dollar pro verkauftem Auto stammt von Vladimir Mozhenkov, Chef der russischen Automobilhandels-Vereinigung, so die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Hersteller setzen dagegen auf eine Markterholung – die Erwartungen flogen bislang hoch. Schon 2011 hatte Präsident Vladimir Putin verkündet, der russische Markt könne den deutschen bereits im folgenden Jahr als größter Markt Europas ablösen.

“Es ist leicht, den Markt aufzugeben, aber schwierig, zurückzukommen”, sagte Mozhenkov, dessen Organisation 40 Prozent der russischen Autoverkäufe repräsentiert, in einem Interview.

Autoverkäufe in Russland haben den internationalen Hersteller allein in den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres Verluste von 800 bis 900 Millionen Dollar eingebracht, schätzt die Händlervereinigung. Seither hat sich die Rezession noch verschärft. Im Februar gingen die Autoverkäufe um satte 38 Prozent zurück, die russische Association of European Businesses sprach dennoch nur von einem “Anfang”.

Das schlägt auf die Hersteller durch. Ford befinde sich in einer “sehr schlechten Lage”, sagte Mozhenkov laut Bloomberg, da es “das falsche Preissegment gewählt” habe. Deswegen müssten Ford-Handelsniederlassungen schließen oder zu anderen Marken wechseln, zum Teil auch zu chinesischen Herstellern, sagte er. Auch PSA oder Honda hätten Wettbewerbsprobleme.

Doch Ford will durchhalten. CEO Mark Fields sagte Ende Januar, der Autobauer wolle neue Modelle auf den russischen Markt bringen. Das Unternehmen will demnach auch die Produktion weiter lokalisieren, um Währungsrisiken einzudämmen.

Nach Prognose der russischen Association of European Businesses wird der branchenweite Absatz in diesem Jahr um 24 Prozent zurückgehen, nach einem Minus von 10 Prozent 2014.

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ks

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