Der Caddy ist seit je her ein Auto für kühle Rechner – für Kunden die viel Nutzwert für ihr Geld verlangen und keinen Wert auf modischen Schnickschnack legen. Das beginnt schon mit dem Einstieg. Die Fahrposition ist angenehm hoch, die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Fahrersitz und Lenkrad lassen sich ebenfalls unkompliziert anpassen. Kein überflüssiger Kram behindert die Sicht aufs wesentliche. Die Haptik der Kunststoffoberflächen ist zweckmäßig und die Instrumentierung bleibt wie gehabt übersichtlich.

Sparsamer Erdgasmotor

Besser aus zuvor: der Motor ist angenehm leise, denn es wurde merklich an der Geräuschdämmung gearbeitet. Dabei wäre der Caddy nicht der Caddy ohne seine sparsamen Dieselmotoren mit zwei Litern Hubraum. Die Einstiegsmotorisierung ist das 55 kW /75 PS-Aggregat. Mehr Druck nach vorn bringt der 75 kW /105 PS und der 90 kW /122 PS-Diesel. Richtig kraftvoll wird es mit dem 150-PS-Selbstzünder. Damit beschleunigt der Caddy aus dem Stand in 9,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h. Der Verbrauch liegt je nach Dieselvariante zwischen 4,6 und 5,4 Litern. Neu: alle Motoren erfüllen die Euro-6-Abgasnorm. Die heimlichen Stars der vierten Caddy-Generation könnten jedoch die Benziner werden. Ihr Spektrum reicht von einem 1,0 Liter Dreizylinder bis hin zum 1,4 Liter mit vier Zylindern. Der Dreizylinder leistet 75 kW /102 PS und treibt den Caddy überraschend gut an. Für den Stadtverkehr und den normalen Alltagsbetrieb reicht es allemal. Der kleine Dreizylinder startet jedoch erst im Herbst. Vorher gibt es die Einstiegsmotorisierung des 1,2-Liter TSI mit 62 kW /84 PS. Dieser Motor beschleunigt den Caddy in 13,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 157 km/h erreicht. Der Verbrauch liegt bei 5,5 Liter Super.

Neben dem deutlich agileren 125-Benziner steht auch ein 1.4 TGI mit Erdgasantrieb zur Wahl. Erstmals bietet Volkswagen im Caddy einen modernen TSI-Motor mit Erdgasantrieb an; das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Flüssiggasantrieb fällt ersatzlos aus dem Programm. Der Erdgas-Caddy beschleunigt in 12,9 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 174 km/h. Dabei Verbraucht er nur 4,7 kg CNG (112 g/km CO2). Das reicht für Euro 6 und die Effizienzklasse A+. Unverändert gibt es den Caddy in zwei Größen. Die Maxiversion ist 47 cm länger. Wie bisher kann der Lademeister je nach Ausstattung über 857 kg zuladen. Motor und Fahrwerk bewältigen das Gewicht von 1,6 Tonnen vorbildlich und die Wankneigung ist trotz des hohen Aufbaus angenehm gering. Ab der Ausstattungsvariante Trendline gibt es neben Seitenairbags und Frontairbags auch Curtain-Airbags und alle Sitze haben Vorkehrungen für das Anbringen von Kindersitzen. Ein Umfeldbeobachtungssystem “Front Assist” mit der City-Notbremsfunktion hilft den Anhalteweg bei Gefahr zu verkürzen und eine Multikollisionsbremse leitet automatisch eine Bremsung ein, wenn der Fahrer dazu nicht mehr in der Lage ist selbst einzugreifen. Neu ist beim Caddy eine mehr als praktische Rückfahrkamera (272 Euro Aufpreis) für den rechten Blick nach hinten.

Ein billiges Vergnügen ist der neue praktische Volkswagen nicht. Die Preisliste für den Caddy 1.4 TGI mit 6-Gang-Schaltung und der einfachsten Ausstattung Conceptline ohne Klimaanlage und Fensterheber beginnt bei 23.425 Euro. Für die dritte Sitzreihe muss man, je nach Ausstattung zwischen 300 und 700 Euro nachlegen; für das 7-Gang DSG nochmals 2.000 Euro. Doch zumindest die Variante “Comfortline” sollte es schon sein. Für die verlangt Volkswagen bereits 28.000 Euro.

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