Audi A1

Gegen die Angst einen Neuwagen: Auch Audi profitiert von der Entwicklung in Griechenland. – (Bild: Audi)

Banken dicht, Auszahlungen an den Automaten begrenzt. Griechenland steht vor dem Ausscheiden aus der Eurozone. Überraschende Folge der Krise: Der griechische Automarkt boomt ? die OEMs setzten so viele Neuwagen ab wie seit Jahren nicht mehr.

Nach Angaben des europäischen Automobilverbands (ACEA) verkauften die Autobauer 9.070 Neuwagen in dem krisengeschüttelten Land. Das ist der höchste Absatz seit beinahe vier Jahren. Zuletzt erreichten die OEMs dieses Niveau im Juli 2011. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Absatz im Mai um 22 Prozent höher aus. Im April hatte der Zuwachs sogar um 47 Prozent zugelegt. Die Kapitalverkehrskontrollen, die Überweisungen ins Ausland beschränken, könnten die Nachfrage nach Autos weiter ankurbeln.

Die griechische Notenbank beobachtet, dass die Griechen seit Dezember 2014 systematisch Guthaben von ihren Konten abziehen. Während ein Teil der Gelder buchstäblich unter den Matratzen versteckt wird, halten einige offenbar einen Autokauf für die bessere Option.

Zu den Nutznießern der Entwicklung gehören auch deutsche Hersteller: Nach Toyota belegt Volkswagen Platz zwei in der Rangliste. Audi und Opel befinden sich ebenfalls unter den Top 10.

Eine ähnliche Entwicklung konnte man Ende vergangenen Jahres auch in Russland beobachten. Aus Angst vor dem Verfall des Rubels investierten die Russen damals in Konsumgüter wie Autos.

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Aus Brüssel berichtet Silke Wettach

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