Mexiko gehört mit Blick auf die Fahrzeugproduktion zu den weltweiten Boom-Ländern. Im Jahr 2018

Mexiko gehört mit Blick auf die Fahrzeugproduktion zu den weltweiten Boom-Ländern. Im Jahr 2018 könnte die Marke von fünf Millionen im Jahr gefertigten Autos fallen. (Bild: Audi)

Bereits im vergangenen Jahr ist das mittelamerikanische Land mit knapp 3,2 Mio. produzierten Autos am ewigen Hoffnungsträger Brasilien vorbei gezogen. Der Aufstieg in den vergangenen Jahren war imponierend, dabei stehen die goldenen Zeiten des Produktions-El-Dorados noch bevor. Wie AUTOMOBIL PRODUKTION in der am Freitag, 17. Juli, erscheinenden Ausgabe berichtet, haben seit 2012 internationale Autokonzerne 32 neue Projekte im Wert von rund 13 Milliarden US-Dollar angekündigt. Diese gehen nun in die praktische Phase über. Mit vorne dabei sind die deutschen Premiumhersteller Audi, Mercedes-Benz und BMW. Als erste Marke aus dem Oberklasse-Trio hat Audi im ersten Halbjahr 2016 in San Jose Chiapa Produktionsstart des neuen Audi Q5. Das erste Vorserienfahrzeug wurde Ende Juni gefertigt. Gemeinsam mit Partner Nissan baute Daimler eine Produktion für Mercedes-Kompaktmodelle sowie Infiniti Q30/QX30 in Aguascalientes auf. BMW wiederum investiert rund eine Milliarde Euro in eine Fertigung in San Luis Postoi. Insgesamt belaufen sich die Investitionen der Premium-OEM auf rund 3,5 Milliarden Euro und ein Produktionsvolumen von rund 350.000 Einheiten, hinzu kommen 150.000 Einheiten für Infiniti aus dem Gemeinschaftsprojekt mit Daimler.

Damit gehören die deutschen OEM noch immer zu den kleineren Playern im aktuellen Investitionsboom. Dabei wird 2015 mit einem Zuwachs von nur 2,9 Prozent eine Art Ruhejahr vor dm großen Sturm, bevor die Bänder für die in den vergangenen Jahren angeschobenen Werksbauten anrollen. Den ersten großen Produktionssprung erwartet IHS-Analystin Stephanie Brinley mit einer Steigerung von 3,3 Millionen Einheiten (2015) auf 4,5 Millionen Einheiten (2016). Im Jahr 2018 dürfte dann die Marke von fünf Millionen Einheiten fallen. Eines der stärksten Argumente für Mexiko als Fertigungsstandort ist das bestehende Freihandelsabkommen. Problemfrei können Autos sowohl nach Nord- wie auch Südamerika exportiert werden. Noch immer gehen rund 80 Prozent der in dem mittelamerikanischen Land gefertigten Autos in die benachbarte USA. Und: obwohl die Industrie kraftvoll wächst, verharren die Löhne noch auf niedrigem Niveau. Bis 2012 waren sie sogar rückläufig.

Einen gravierenden Unterschied gibt es aber dann doch zum gerne gezogenen Vergleich mit China: Der Pkw-Absatz im eigenen Land ist nur von untergeordneter Bedeutung. Zwar wird der Autoabsatz nach Einschätzung von IHS Automotive von 1,2 Millionen Einheiten in diesem Jahr auf 1,38 Millionen im Jahr 2022 anziehen. Verglichen mit den Produktionszahlen ist das aber kaum relevant.

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Frank Volk

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