VW China breit

Weil es in China nicht mehr so recht läuft, hat der VW Konzern jetzt seine Absatzprognose für 2015 kassiert. – (Bild: dpa)

Das teilte der Autokonzern am Mittwoch (28. Juli) mit Bekanntgabe des Halbjahresergebnisses mit. Dass 2015 kein leichtes Jahr werden würde, war den VW-Oberen von Anfang an klar. Zu Beginn des Jahres war die Rede aber noch von einem moderaten Wachstum. Diese Ziel wurde nach einem Verkaufsplus von 1,8 Prozent nach dem ersten Quartal bestätigt. Inzwischen hat sich die Situation vor allem in China deutlich eingetrübt. In den vergangenen Monaten hat die Wachstumsdynamik deutlich nachgelassen.

Als Erfolg wertet man in Wolfsburg, dass man im ersten Halbjahr trotz eines “sehr herausfordernden” Umfelds mit einer deutlichen Umsatz- und Ertragssteigerung abgeschlossen habe. Der Umsatz stieg demnach vor allem wegen positiver Wechselkurseffekte und eines besseren Produktmix um 10,1 Prozent auf 108,8 (98,8) Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg um 13,0 Prozent auf 7,0 (6,2) Milliarden EUR. Restrukturierungsmaßnahmen im Lkw-Bereich führten zu einem operativen Ergebnis nach Sondereinflüssen von 6,8 (6,2) Milliarden Euro. Die operative Rendite lag damit stabil bei 6,3 (6,3) Prozent. In dem Ergebnis sowie im Umsatz des Konzerns ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten, es wird At Equity im Finanzergebnis bilanziert. Im ersten Halbjahr lag das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures mit 2,7 (2,6) Milliarden EUR auf dem Niveau des Vorjahres.

“Die Ergebnisse im ersten Halbjahr zeigen, dass Volkswagen auch in einem immer härteren Marktumfeld sehr gut aufgestellt ist und eine überzeugende Produktpalette hat”, sagte Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, am Mittwoch in Wolfsburg. „Die weltweiten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen beobachten wir aber sehr genau, vor allem angesichts der Unsicherheiten auf den Märkten in China, Brasilien und Russland.”

Vor Steuern erzielte der Volkswagen Konzern trotz Belastungen aus der Fair-Value-Bewertung im Finanzergebnis ein nahezu stabiles Ergebnis von 7,7 (7,8) Milliarden EUR. Nach Steuern lag der Gewinn wie im Vorjahr bei 5,7 Milliarden EUR.

“Herausforderungen liegen in dem schwierigen Marktumfeld, dem intensiven Wettbewerb sowie in volatilen Zins- und Wechselkursverläufen und schwankenden Rohstoffpreisen. Wir setzen unser Effizienzprogramm konsequent um und rollen die modularen Baukästen weiter aus. Hieraus erwarten wir deutlich positive Effekte”, sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.

Vorsichtig optimistisch ist man beim Autobauer beim weiteren Ausblick: In Abhängigkeit von den konjunkturellen Rahmenbedingungen werde damit gerechnet, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns und seiner Bereiche im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahreswert um bis zu 4 Prozent steigen werden. Im Bereich Nutzfahrzeuge/Power Engineering wird jedoch die wirtschaftliche Entwicklung in Lateinamerika und in Osteuropa kontinuierlich zu beobachten sein.

Auf der Ergebnisseite rechnet der Konzern für 2015 weiterhin mit einer operativen Rendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent, in der Pkw-Sparte soll diese in einer Spanne von von 6,0 bis 7,0 Prozent liegen.

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fv

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