Da hilft auch die Palmenkulisse nicht: der brasilianische Automarkt ist in einer ganz schwachen

Da hilft auch die Palmenkulisse nicht: der brasilianische Automarkt ist in einer ganz schwachen Verfassung, böse eingebrochen sind im August die VW-Zahlen. (Bild: VW)

Hohe Zinsen, Wirtschaftskrise und ein am Boden liegendes Verbrauchervertrauen: Die Mixtur an giftigen Zutaten in Brasilien schlug auch im August voll auf die Absatzzahlen in der Autoindustrie durch. Bei den Light Vehicles (LCV), also Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, rauschten die Verkaufszahlen im Vergleich zum August des Vorjahres um 22,9 Prozent in den Keller (200.097 Einheiten), die Produktionszahlen sanken um 15,8 Prozent (210.265 Einheiten). Einen kleinen Lichtblick gab es lediglich bei den Exporten, die um 10,2 Prozent zulegten, das aber von einem ausgebombten Niveau aus. Die miesen Augutszahlen eingerechnet, türmt sich der Verlust nach den ersten acht Monaten auf 20,4 Prozent: Wurden im selben Zeitraum des Vorjahres 2,124 Mio. Autos verkauft, sind es jetzt gerade 1,69 Millionen Einheiten. Die Produktionszahl hinkt um 15,2 Prozent dem Vorjahr hinterher.

Besonders leiden unter der aktuellen Schwäche die Marktführer Fiat-Chrysler, GM und VW. Beim amerikanisch-italienischen Konzern rauchten die Absatzzahlen bei den Pkw um 26,4 Prozent ab, bei GM ging es bei den Pkw-Verkäufen um 28,3 Prozent nach unten. Am heftigsten erwischte es im August VW. Die Autoverkäufe der Wolfsburger stürzten um über 42 Prozent ab.

Eine kurzfristige Trendwende erwartet IHS Automotive nicht. Erst kürzlich hat die brasilianische Herstellervereinigung Anfavea die Absatzprognose für das Gesamtjahr 2015 von -13,2 Prozent auf -20,6 Prozent (2,779 Mio. Einheiten) verschlechtert und war man bei der Produktion zunächst von einem Minus von 10 Prozent ausgegangen, erwartet man nun -17,8 Prozent auf nur noch 2,58 Mio. gebaute Fahrzeuge.

Von einer breiteren Markterholung geht IHS erst im Jahr 2017 aus. Danach rechnen die Experten mit einem durchschnittlichen Wachstum von 4 bis sieben Prozent in den folgenden Jahren. Kassiert hat IHS die eigene Langfristprognose, dass 2022 mehr als vier Millionen Fahrzeuge verkauft werden.

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Frank Volk

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