ZF

Der ZF-Standort Schweinfurt wird zur Heimat der Division E-Mobility. (Bild: ZF)

“Wir tragen der immensen Bedeutung der Zukunftstechnologien Rechnung, indem wir all unsere Aktivitäten rund um die Elektrifizierung von Automobil und Nutzfahrzeug unter dem Dach einer neuen Division zusammenfassen”, sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Stefan Sommer. “Die Elektromobilität wird kommen – vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Emissionen von Autos vielleicht sogar schneller als gedacht.” Wie ernst ZF den schrittweisen Wandel von der konventionellen Antriebstechnik hin zur Elektromobilität nehme, so Sommer, sei nun mit der Division E-Mobility auch in der Konzernstruktur ablesbar.

Bisher sind die Aktivitäten in diesem Zukunftsgeschäft in verschiedenen Organisationseinheiten verteilt, die nun zur Konzerndivision E-Mobility zusammengefasst werden. Sie ergänzt die vier bisherigen Divisionen Pkw-Antriebstechnik, Pkw-Fahrwerktechnik, Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik sowie die jüngst entstandene Division Aktive und Passive Sicherheitstechnik, in der ZF die Geschäfte des Mitte Mai übernommenen Unternehmens TRW fortführt.

Den Kern der neuen Division bilden die Geschäftsfelder Elektronische Systeme sowie Elektrische Antriebstechnik. Ergänzt wird sie um das Projekthaus E-Mobility, in dem unterschiedliche Elektromobilitäts-Projekte aus dem gesamten Konzern gebündelt werden.

Mit der Division E-Mobility und den Leichtbau-Aktivitäten von ZF soll Schweinfurt als ein führender Hightech-Standort im Gesamtkonzern gestärkt werden. “Wir werden mit der neuen Division am weltweiten Trend zu elektrifizierten Antrieben partizipieren und unseren Kunden die Produkte und Systeme bieten, die sie benötigen, um die immer strengeren Regularien zu erfüllen”, erklärt ZF-Chef Sommer. “Zugleich leiten wir am Standort Schweinfurt einen Wandel ein von der Fahrwerkkomponenten-Fertigung hin zur Produktion technisch anspruchsvollerer Antriebsstrang-Komponenten. Das sichert den Standort langfristig.”

Verlagerung der Stoßdämpfer-Produktion

Für die bisher an den Standorten Schweinfurt, Eitorf und Ahrweiler beheimatete Stoßdämpferproduktion hat ZF ein Gesamtkonzept entwickelt, um dem hohen Kostendruck zu begegnen, unter dem gerade die konventionellen Stoßdämpfer stehen. Sie lassen sich am Hochlohnstandort Deutschland nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Preisen herstellen und werden von den Standorten Schweinfurt, Eitorf und Ahrweiler ins Ausland verlagert, größtenteils an die bestehenden Produktionsstandorte in Levice (Slowakei) und Gebze (Türkei).

Ein Teil der Produktion von technologisch anspruchsvolleren, elektronisch geregelten Stoßdämpfern sowie weitere Produkte werden von Schweinfurt nach Eitorf, Ahrweiler sowie an osteuropäische Standorte verlagert. Damit sichert ZF in Eitorf und Ahrweiler die Beschäftigung bis mindestens Ende 2022. Der Standort Schweinfurt, der sukzessive die gesamte Stoßdämpferproduktion abgibt, erhält dafür die Division E-Mobility mit entsprechenden Investitionen in diese Schlüsseltechnologie für emissionsfreies Fahren.

“Investitionen in die Zukunft erfordern strikte Disziplin an anderer Stelle”, sagt ZF-Produktionsvorstand Michael Hankel. “Konsequent verfolgen wir daher den Weg weiter, Produkte am Ende ihres Produktlebenszyklus‘ – wenn sie also nicht mehr innovative Hightech-Produkte, sondern Standardprodukte sind – von Deutschland aus an Standorte mit geringeren Produktionskosten zu verlagern.” Hankel: “Um in allen Produktsegmenten wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir noch konsequenter den Regeln des Marktes folgen.”

Gemeinsam mit den Betriebsräten der betroffenen Standorte hat ZF in den vergangenen Monaten die Errichtung der Division E-Mobility in Schweinfurt sowie das Stoßdämpfer-Gesamtkonzept ausgehandelt. “Es ermöglicht uns einerseits, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu produzieren und andererseits, die Standorte Eitorf und Ahrweiler zu erhalten, wo insgesamt rund 900 Mitarbeiter beschäftigt sind”, so Hankel.

Alle Beiträge zu den Stichwörtern ZF E-Mobility

gp

Sie möchten gerne weiterlesen?