Wir vier fahren irgendwo hin – mit dem VW Budd-e geht es von San Francisco in die Wüste Nevadas. Und weil der VW Budd-e bis auf weiteres noch ein Gedankenspiel bleibt, das auf der Comsumer Electronic Show (CES) erstmals gezeigt wird, findet die imaginäre Tour zu einem Konzert erst im Jahre 2019 statt. Die Chancen sollen wieder einmal gut stehen, dass ein schick aussehende Bully-Nachfolger automobile Realität werden soll. Wieso er angesichts der unverändert desaströsen Nachfrage von Elektroautos dann jedoch ausschließlich als Elektromobil kommen soll, steht in den Sternen über der glühend heißen Wüste von Nevada.

Angetrieben wird die rollende Szene-Lounge aus Wolfsburg von zwei Elektromotoren, deren Leistungsdaten dem imaginären Ausflugsquartett des Jahres 2019 Hoffnung auf stimmungsvollen Vortrieb machen sollen. Während die Vorderachse mit 100 kW / 136 PS und 200 Nm maximales Drehmoment versorgt wird, kann sich die hintere Achse über 125 kW / 170 PS und 290 Nm Leistung freuen. Die Systemleistung von 225 kW reicht allemal für lässiges Cruisen im Westen der USA und wird erst bei 180 km/h abgeregelt. Die elektrische Reichweite des VW Budd-e soll bei 533 Kilometern liegen. Das reicht zwar nicht für eine tankstopplose Fahrt von San Francisco ins kunterbunte Spielerparadies, aber je nach Fahrweise immerhin für mehr als die Hälfte und der grandiose Lake Tahoe ist immer eine Reise wert. Die Batterie mit einer Kapazität von 92,4 kWh wurde beim erstmals im Budd-e vorgestellten Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) flach im Boden verbaut. Eine zusätzliche Hinterradlenkung ermöglicht einen geringeren Wendekreis von 11,5 Metern. Bleibt die Frage, ob bis zum Jahre 2019 entlang der US-Highways ausreichend Ladesäulen aufgestellt wurden, die den vier kalifornischen Musikliebhabern nicht die Ausfahrt verhageln. Wenn die Infrastruktur vorhanden ist, kann das Akkupaket des Elektro-Busses bei einer Ladeleistung von 150 kW (DC) in rund einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent erstarken. Bleiben die Hochgeschwindigkeitsladesäulen in den nächsten Jahren weiterhin Zukunftsmusik, sollten die Musikfans ihre Reise nach Nevada einen Tag früher beginnen oder gleich einen Pick Up mit Verbrennungsmotor nehmen, um das Konzert in der Wüste nicht zu verpassen.

Dann wäre es jedoch nichts mit dem loungigem Loft-Charme des VW Budd-e. In seinem Innern finden vier Personen überaus bequeme Platzverhältnisse. Mit einer Länge von 4,60 Metern rangiert der Budd-e zwischen den heutigen VW-Vans Touran und T6. Die große Heckklappe öffnet dabei via Gestensteuerung mit dem Fuß ebenso wie die große Schiebetür an der rechten Seite. Für entspannte Stimmung und lässigen Reisekomfort sorgen unter anderem drehbare Sitze, Holzfußboden, ein mächtiger 34-Zoll-Bildschirm und der eindrucksvolle Radstand von 3,15 Metern. Auf Wunsch legt der VW Budd-e einen Großteil der Strecke auch autonom zurück.

Beim Budd-e erstrahlen nicht nur die Scheinwerfermodule in zeitgemäßer LED-Technik, sondern die gesamte Frontpartie des Elektro-Busses kann rund um das VW-Logo mit einem Ambiente-Licht umspielt werden, das auch die Seiten umzieht. Ähnlich innovativ präsentiert sich das Armaturenbrett, dessen zwei getrennte Displays alle wichtigen Informationen über Auto, Navigation, Klimatisierung und Entertainment beinhalten. Taster sucht man im Cockpit vergeblich; alle wichtigen Befehle werden über Sprache, Geste oder Touchfunktionen eingegeben. Hierbei dürfte der Realitätsbezug deutlich größer sein als beim mobilen Postfach, der Drop Box, die sich in der Heckschürze des VW Budd-e befindet. Hier sollen nach einer Zugangsprüfung über Near Field Communication (NFC) Gegenstände auch von anderen Personen als den Insassen abgelegt werden können. Ob mit Postschublade oder ohne – bleibt zu hoffen, dass es die Neuauflage des VW Busses nun endlich einmal in die Serie schafft.

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Stefan Grundhoff; press-inform

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