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Bereits im vergangenen Jahr hatte der VW-Finanzdienstleister wegen des Dieselskandals 286 Millionen Euro abgeschrieben. (Bild: ks)

Das sogenannte Restwertrisiko bei Leasingautos stieg einer Investoren-Präsentation des Unternehmens zufolge zum Jahresende drastisch an: Im Juni 2015, also vor Ausbruch der Krise, hatte es noch bei 281 Millionen Euro gelegen, im Dezember bezifferte die VW Financial Services AG (VWFS) das Risiko auf 892 Millionen Euro.

Zu Ende September des vergangenen Jahres, also gut eine Woche nach Bekanntwerden der Manipulationen, hatte das Restwertrisiko noch unauffällig ausgesehen. Die Zahlen für Dezember markieren nun erstmals seit Dieselgate einen deutlichen Anstieg. Das Unternehmen habe dafür aber Vorsorge getroffen und Geld für mögliche Wertverluste zurückgelegt, sagte ein Sprecher am Donnerstag (21. Juli). Zuvor hatte die Wirtschaftswoche über das höhere Restwertrisiko berichtet.

Beim Leasing zahlen Kunden dem Anbieter Geld für die Nutzung eines Autos auf Zeit, der Wagen bleibt aber im Besitz des Leasinganbieters, in diesem Fall VWFS. Der Anbieter muss mögliche Wertverluste deshalb absichern. Bereits im vergangenen Jahr hatte VWFS wegen des Dieselskandals 286 Millionen Euro abgeschrieben. Die Marktbeobachter DAT und Schwacke hatten bis zuletzt keinen überdurchschnittlichen Wertverlust bei Autos aus dem VW-Konzern festgestellt. Die Frage, ob der Skandal zu sinkenden Gebrauchtwagenpreise bei den betroffenen Autos führt, ist auch für Schadensersatzprozesse von Kunden gegen den Konzern und VW-Händler von großer Bedeutung.

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dpa