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Geht bei einem Brexit die Sonne für Großbritanniens Autoindustrie unter? Daimler beschäftigt sich offenbar intensiv mit diesem Thema. (Bild: Daimler)

Das berichtet Automotive News Europe. Darüber hinaus hat Daimlers Chef-Finanzer Bodo Uebber im Rahmen der Vorstellung der Quartalszahlen erklärt, dass der Autobauer die Situation genau beobachte. Denn kurzfristig könnte das große Auswirkungen auf die Produkte des Autobauers in Großbritannien haben.

Bereits im März erklärte Mercedes-Vertriebschef Ola Källenius gegenüber n-tv: „Natürlich ist das ein Szenario, das wir diskutieren, und der Gedanke gefällt uns nicht. England ist für Mercedes der zweitgrößte Markt in Europa.“ 2015 setzte der Stuttgarter Premiumhersteller im Vereinigten Königreich 145.000 Autos ab. Damit steigerte das Unternehmen seine Verkaufszahlen gegenüber 2014 um 17 Prozent.

Daimler ist selbstverständlich nicht der einzige OEM, der sich intensiv mit der Brexit-Problematik beschäftigt. Logischerweise müssen sich gerade die Hersteller und Zulieferer Gedanken machen, die auf der Insel produzieren. Abgesehen von den kleinen britischen Sportwagenschmieden sind das Nissan, Jaguar Land Rover, GM, Toyota, BMW/MINI und Honda.

Laut Einschätzung des Analyse-Instituts IHS Automotive könnten in Großbritannien gefertigten Autos Einfuhrzölle in die EU drohen – gesetzt dem Fall die Briten votieren am 23. Juni für einen Brexit. Die logische Folge: Das Produzieren im Inselkönigreich wird unattraktiv. Was noch alles passieren könnte, wenn Großbritannien der Europäischen Union den Rücken kehrt, ist noch gar nicht abzusehen. Chuck Stevens, Finanzchef von General Motors, erklärte unlängst, dass es beispielsweise noch gar nicht planbar sei, was mit dem Britischen Pfund passiere oder welche Auswirkungen ein Brexit auf das Abwickeln von Geschäftstransaktionen hat.

Produktionsstart der neuen E-Klasse in Sindelfingen.

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