MINI in England

Ein schwaches Pfund könnte den Export lokal in Großbritannien produzierter Fahrzeuge wie den MINI attraktiver machen. Dem britischen Automarkt selbst sind keine rosigen Aussichten beschieden. (Bild: BMW)

Dieses Jahr wird laut IHS der Effekt auf den britischen Automarkt noch nicht allzu groß sein. Zu Absatz-trächtig waren die ersten fünf Monate des Jahres. So werde das britische Auto-Jahr noch mit einem leichten Plus von ein 1 Prozent enden. Vor dem Brexit gingen die Marktbeobachter noch von einem Zuwachs von 3,2 Prozent aus.

2017 heißt es dann anschnallen für die Autobauer, die Verkaufszahlen werden wohl abstürzen. IHS-Analyst Ian Fletcher rechnet damit, dass der Absatz um 9,1 Prozent gegenüber dem Wert aus dem Jahr 2016 einbrechen werde. Auch vor dem Brexit kalkulierte IHS mit einem Rückgang der Verkaufszahlen. Dieser belief sich allerdings nur auf 3,5 Prozent. Auch 2018 sei für den britischen Automarkt noch keine Erholung in Sicht, die Verkäufe werden wohl weiter absacken.

Angesichts dieser Zahlen ist es nur logisch, dass auch dem westeuropäischen Automarkt insgesamt keine rosige Zukunft beschieden ist. Schon dieses Jahr werde das Wachstum mit 5,0 Prozent unter der Vor-Brexit-Prognose liegen. 2017 geht es dann nach unten. IHS rechnet mit einem Absatzrückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. 2018 werde der Markt dann stagnieren.

Das Analyse-Institut sieht mehrere Gründe für Absatzrückgang in Großbritannien. Zum einen wäre da das sinkende Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das werde 2017 im Vereinigten Königreich nur um 0,2 Prozent wachsen. Ohne Brexit lag die Wachstumsprognose noch bei 2,4 Prozent. Darüber hinaus sei mit einer anhaltenden Abwertung des britischen Pfunds zu rechnen. Das mache wiederum den Import im Ausland produzierter Autos teurer. Gleichwohl hat laut IHS eine geschwächte Briten-Währung auch Vorteile für die lokal produzierenden Autobauer in dem Land. Die Fahrzeuge, die in den Export gehen werden dadurch nämlich günstiger.

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