Kuka-Roboter

Jüngstes Beispiel für ein chinesisches Investment bei einem deutschen Technologieführer: Der Einstieg von Midea bei Kuka. (Bild: Kuka)

Gerade in der deutschen Zulieferindustrie bestehen vielfältige M&A-Optionen für chinesische Investoren, stellt eine Erhebung von Deloitte fest. Die hohen Standards und das insbesondere in den Bereichen Elektronik und Antrieb vorhandene Know-how mache die Firmen attraktiv. Auch die eher mittelständische Struktur mit einer zum Teil sehr hohen Profitabilität bei den einzelnen Anbietern trage dazu bei. Den Investoren ihrerseits bescheinigt der Guide eine mittlerweile hohe Professionalität bei Übernahmeversuchen, sodass hier mit einer lebhaften weiteren Entwicklung gerechnet werden darf, wie der Report von Deloitte prognostiziert.

Der Umsatz der Zulieferbranche lag im Jahr 2014 bei 73 Milliarden Euro, sie stellt das Gros der Arbeitsplätze im Automobilsektor.

 

Die M&A-Aktivitäten chinesischer Investoren in Deutschland sind laut Deoloitte seit 2010 entscheidend gestiegen. Die immer höheren Investitionsvolumina bedingen aber auch einen entsprechenden Qualitätsanspruch aufseiten der Chinesen. An die Stelle von Übernahmekandidaten, die sich bereits in einer Schieflage befanden, treten zunehmend namhafte Technologieführer mit entsprechendem Potenzial - auch aus dem Mittelstand. Dazu zählen auch global aufgestellte Unternehmen, die in ihren Kernbereichen Weltmarktführer sind ("Hidden Champions"). Strategische Partnerschaften mit Bundesländern und ihren Regierungen werden für die Interessenten aus Ostasien ebenfalls immer wichtiger. Hier liegen klare Schwerpunkte in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

"Übernahmen wie die von Kuka zeigen das Interesse chinesischer Investoren an deutschen Firmen und deutscher High Tech", erklärt der Deloitte-Experte Dirk Hällmayr. Befürchtungen, dass Unternehmen zerschlagen werden und Arbeitsplätze verloren gehen, seien dabei in den meisten Fällen unbegründet. "Viele Automobilzulieferer sind beispielsweise in der Krise von chinesischen Investoren übernommen worden - und inzwischen erfolgreich umstrukturiert und wieder konkurrenzfähig."

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