Cobot von Universal Robots im Teamwork mit einem Mitarbeiter.

Die Cobots des Unternehmens UR sollen die Lücke zwischen einer vollständig manuellen und einer vollständig automatisierten Montage schließen. (Bild: UR)

Der Automatisierungsanbieter Universal Robots, kurz UR, setzt auf Roboter, die ohne Schutzumhausung direkt neben Menschen arbeiten können – die sogenannten Cobots. Zwei Stichworte seien es, die grob gesagt das Bestreben des Unternehmens mit Sitz im dänischen Odense zusammenfassen: Innovation und KMUs, schildert Andrea Alboni anlässlich einer Pressekonferenz des Robotikexperten. Alboni verantwortet seit Dezember 2020 die Aktivitäten von UR in der DACH-Region.

Seit 15 Jahre versuche man, die Hürden, die der Automatisierungsprozess für zahlreiche Unternehmen darstellt, zu minimieren. Universal Robots bedient etwa neben der Lebensmittel- und Pharmabranche auch den Metall- und Maschinenbau sowie die Automobilbranche sowie Zulieferer. Mit über 700 Mitarbeitern erzielte UR 2020 einen Umsatz in Höhe von 219 Millionen US-Dollar. Im Fokus des Anbieters stehen neben Großunternehmen vor allem kleine und mittelständische Betriebe (KMUs).

Modulare Cobot-Lösungen sollen Mitarbeiter befähigen

Andrea Alboni, General Manager Western Europe, Universal Robots.
Will mit dem Portfolio KMUs zu einem höheren Automatisierungsgrad verhelfen: Andrea Alboni, General Manager Western Europe, Universal Robots. (Bild: UR)

Eine wesentliches Anliegen liege darin, gerade kleineren Unternehmen Automatisierungstools an die Hand zu geben, so Alboni. In der Praxis würden potenzielle Anwender zwar ständig von der Digitalisierung und Industrie 4.0 hören, die dahinterstehende Bedeutung sei für viele aber oft nicht klar umrissen. Dem UR-Manager ist daher der Begriff Innovationskraft wichtig. Konkret bedeute dies, Menschen in ihren Betrieben als zentrale Punkte in einem komplexen Geflecht die Befähigung zu geben und Ressourcen optimaler zu nutzen, so der Manager für die DACH-Region. Denn dieser Tage gehe es vor allem um zwei Themen grundsätzlicher Art, um die Produktivität sowie den Fachkräftemangel.

Den Beitrag, den das Unternehmen dazu leisten könne, liegt Alboni zufolge in einer praxisnahen Unterstützung. Dazu habe man in den vergangenen 15 Jahren seit Bestehen des Unternehmens in ganz unterschiedlichen Branchen Erfahrungen gesammelt und zwischenzeitlich ein starkes Netzwerk aufgebaut und auch mit Forschungsinstituten zusammengearbeitet. Die eigenen Produkte seien dazu modular aufgebaut, einfach zu bedienen und auch ohne große Vorkenntnisse zu programmieren. Im Ökosystem, dem sogeannten Universal Robots+ können dazu alle erdenklichen Applikationen innerhalb des kostenlosen UR+ Developer Program entwickelt werden.

Einfachere Integration von Cobots in komplexe Anlagen

Wie die Dänen melden, arbeiten sie an einer Einbindung in das TIA (Totally Integrated Automation) Portal von Siemens. Profitieren sollen davon vor allem allem Maschinenbauer und Produktionsunternehmen mit großen Fertigungsanlagen. Das ganzheitliche Engineering Framework TIA-Portal soll Anwender darin unterstützen, umfassende Vorhaben der Fertigungsautomatisierung zu projektieren.

Im November 2020 hat Siemens mit der Simatic Robot Library eine Erweiterung dieser Anwendung präsentiert. Diese erlaubt es den Nutzern, Roboter direkt im TIA-Portal über eine einheitliche Benutzeroberfläche zu programmieren und in ihre Planung mit einzubeziehen. Künftig sollen sich auch UR-Roboter auf diese Weise ansteuern lassen. Dank einer intuitiven Gestaltung des Portals können UR zufolge nun auch Anwender die Cobots des Unternehmens selbständig in größere Fertigungslinien integrieren und sie mittels Funktionen wie Tipp-Betrieb oder Pfaderstellung anlernen.

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