Zwei Bosch-Mitarbeiter begutachten eine 48-Volt-Batterie

Mit Bosch landet auch ein deutsches Unternehmen unter den zehn patentstärksten Firmen weltweit. (Bild: Bosch)

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass sich die weltweite Stromspeicherkapazität bis 2040 fast verfünfzigfachen muss. Die schlechte Nachricht für Europa: Bei den Patenten dazu haben asiatische Länder die Nase vorne, wie eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der IEA zeigt. Vor allem Japan und Südkorea dominieren. Doch anstehende Technologiebrüche bieten eine Chance aufzuholen.

Von den gut 7.000 im Jahr 2018 international angemeldeten Patentfamilien zur Stromspeicherung entfielen alleine 2.339 auf Japan und 1.230 auf Südkorea. Europa kommt zusammen nur auf 1.021 - dabei zählt das EPA hier nicht nur die EU-Staaten sondern alle 38 Mitglieder der Europäischen Patentorganisation.

Asien führe zwar deutlich, sagt EPA-Präsident António Campinos, doch Europa und die USA könnten auf ein „breites Innovationsökosystem“ mit einer Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen zählen. Daher dürften sie „bei der Entwicklung der nächsten Generation von Batterien im Rennen bleiben“.

 

Deutschland führend in Europa

Treiber innerhalb Europas ist Deutschland, das alleine für mehr als die Hälfte der Patentfamilien aus Europa verantwortlich ist. Dazu dürfte auch beitragen, dass inzwischen nicht mehr Anwendungen für tragbare Kleingeräte - vom Smartphone bis zum Laptop - im Fokus der Erfindungstätigkeit stehen, sondern mit der Elektromobilität ein Bereich, in dem das Autoland Deutschland stärker engagiert ist.

Dazu passt auch, dass es genau ein nichtasiatisches Unternehmen gibt, das unter die zehn patentstärksten der Jahre 2000 bis 2018 kommt: Der Bosch-Konzern mit seinem starken Engagement als Automobilzulieferer landet mit 1.539 internationalen Patenfamilien auf Rang fünf. Ganz vorne liegen Samsung mit 4.787, Panasonic mit 4.046 und LG mit 2.999 Anmeldungen.

Elektromobilitätspionier Tesla findet sich nicht in den Top 25 der Anmelder. Vielmehr erkennt man auch dort offenbar die starke Position der asiatischen Großkonzerne an: „Wir haben vor, die Käufe von Batteriezellen von Panasonic, LG und CATL auszuweiten, nicht zu reduzieren“, twitterte Tesla-Chef Elon Musk.

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dpa