MAN Joachim Drees

Unternehmenschef Joachim Drees hatte Anfang der Woche (10. März 2020) einen massiven Stellenabbau vor allem in der Verwaltung angekündigt, ohne Details zu nennen. (Bild: MAN)

Der zum Volkswagen-Konzern gehörende Lastwagenbauer MAN will einem Bericht zufolge ein Sechstel seiner Arbeitsplätze abbauen. Firmenweit seien 6.000 Arbeitsplätze akut gefährdet, berichtete das Handelsblatt am Donnerstag (12. März 2020) unter Berufung auf Konzernkreise. Diese Zahl habe der Vorstand dem Betriebsrat bei einem Konsultationstreffen mitgeteilt. Der Stellenabbau soll dem Bericht zufolge über Fluktuation und Abfindungen gestemmt werden.

Das Unternehmen hatte Anfang der Woche einen massiven Stellenabbau angekündigt, ohne Details zu nennen. Unternehmenschef Joachim Drees sprach von einem "signifikanten Stellenabbau", vor allem in der Verwaltung. Vorstand und Betriebsrat verhandelten derzeit darüber, welche Maßnahmen umgesetzt würden. Die MAN Truck und Bus SE beschäftigt weltweit rund 36.000 Mitarbeiter - davon 21.000 in Bayern.

Das mit dem schwedischen Lkw-Bauer Scania zur VW-Tochter Traton gehörende Unternehmen hat gerade seine Modellpalette erneuert. Aber die sinkende Nachfrage nach Lastwagen in Europa erhöhe den Handlungsdruck, sagte Drees am Montag. Er rechnet mit einem Nachfrage-Rückgang um 10 bis 20 Prozent in diesem Jahr. Zudem müssen die Lkw-Bauer immer strengere CO2-Vorgaben einhalten, sonst drohen immense Strafen von der EU.

Drees sagte, MAN habe die Kosten in den vergangenen Jahren zwar schon deutlich gesenkt. Aber es seien weitere Maßnahmen nötig, "um MAN deutlich effizienter und profitabler zu machen". Bei der Kostenstruktur bestehe "ganz klar Handlungsbedarf". MAN müsse seine Profitabilität deutlich steigern, um die sehr hohen Investitionen für den Konzernumbau stemmen zu können."

Dem Handelsblatt-Bericht zufolge könnte der Standort im österreichischen Steyr geschlossen werden. Die Produktion von leichten und mittelschweren Lkw könnte nach Deutschland und Polen verlagert werden.

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dpa