ParkNow vermittelt über eine App freie Parkplätze in Parkhäusern. Bis dato nur für BMW-Kunden.

ParkNow vermittelt über eine App freie Parkplätze in Parkhäusern. Bis dato nur für BMW-Kunden. (Bild: BMW)

„Mit Park Now wollen wir relativ aggressiv wachsen“, verriet Klaus Fröhlich. BMW verhandele derzeit mit vielen großen Parkhausbetreibern über die Vermittlung und zum Teil auch über das gesamte Billing-System. „Wir übernehmen also den direkten Kontakt zwischen dem Endkunden und dem Parkhausbetreiber, der normalerweise erst entsteht, wenn sie direkt vor der Schranke des Parkhauses stehen“, erklärte Fröhlich. Der BMW Mobility Service ParkNow werde künftig die Interaktion zwischen dem Parkhaus und dem Kunden übernehmen und kann so – zum Beispiel über variables Pricing – die Auslastung der Parkhäuser erhöhen“, so Fröhlich. „Wir haben schon viele Verträge mit großen Parkhausbetreibern und fokussieren uns zunächst auf Amerika und Europa“.

Fröhlich betonte: „Wir wollen beim Thema Parken der größte Makler werden, denn wir können nicht für jede Stadt eine andere Parkhaus-App entwickeln. Genauso wie ein Uber davon lebt, dass seine App in vielen Städten funktioniert“. Um zig Millionen offene Parkplätze zu makeln, müsse der Mobilitätsservice natürlich auch Kunden anderer Automarken offen stehen, kündigte BMWs Chefentwickler an.

Eine entscheidende Rolle spielt bei diesem künftigen Business Case rund ums Parken der Kartendienst HERE, den Audi und Daimler zusammen mit BMW im vergangenen Jahr gekauft hatten. Ein Parkhaus kann mir heute schon beim ParkNow sagen, wie viele Plätze noch frei sind und mir dann einen reservieren. Über HERE könnte zusätzlich noch die Sensordaten verschiedenster Autos, die gerade in der Stadt unterwegs sind, á la Schwarmintelligenz zusammenführen und ständig aktualisieren, wo öffentlicher Parkraum frei sei. „Das man diese Informationen zusammenbringt, war einer der Business-Ansätze für HERE“, so Fröhlich. ParkNow-Nutzer könnten dann in einer App quasi in Real-time mitgucken, wo eine Parklücke frei ist.

Fröhlich: „Dementsprechend glauben wir, dass Park Now - was ja mit BMW gelabelt ist - auch als „White Label“ dem Wettbewerb zur Verfügung stellen können“. Gleiches sei auch für BMWs Mobilitätsservice ChargeNow denkbar. „Auch da können wir wachsen“, so Fröhlich. Bei beiden werde es aber erst zu einem guten Business Modell, wenn es genügend vernetzter Fahrzeuge gebe. Dieser Schwarmansatz benötigt seiner Meinung nach aber noch Zeit: „Der Real-Time-Karten-Ansatz wird sicherlich noch 4 bis 5 Jahre bis zum Endausbau dauern, denn dazu brauchen wir auf jeden Fall ein 5G-Netz“.

Auf die Frage, welche Rolle HERE für diese Services künftig einnehmen werde, antwortet er: „Ohne hochpräzise Karte kann man nicht autonom fahren. Daran arbeiten gerade alle. Wenn es um Services geht, geht es auch immer darum, damit Geld zu verdienen. Es gibt also kompetitive Felder. Aber es wird in diesem Bereich auch ein konzertiertes Handeln geben - weil es alle brauchen“.

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