BMW München

Weltweit verkaufte BMW mit 525.000 Autos im dritten Quartal 3,7 Prozent mehr Einheiten der eigenen Stammmarke. Inklusive der Kleinwagenmarke Mini und dem Luxushersteller Rolls-Royce belief sich der Zuwachs auf 3,6 Prozent. (Bild: BMW)

Im Vergleich mit dem sehr schwachen Vorjahreszeitraum legten die Münchner bei Umsatz und Gewinn deutlich zu. Der seit Mitte August amtierende neue Konzernchef Oliver Zipse konnte in seiner ersten Zwischenbilanz am Mittwoch damit spürbar bessere Zahlen vorlegen als zuletzt sein Vorgänger Harald Krüger.

Im dritten Quartal steigerte BMW seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern im Vergleich mit dem schwachen Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 2,29 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern in München mitteilte. Das war ein deutlich stärkerer Anstieg als von Analysten erwartet. Die operative Marge im Kerngeschäft Automobilbau legte um 2,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent zu. Gleichzeitig stiegen die Forschungs- und Entwicklungskosten um 14 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Schon seit Längerem investiert BMW mehr Geld in Elektroantriebe und neue Modelle.

Im Vorjahr hatte die Einführung des Abgas- und Verbrauchstests WLTP dem Autokonzern in Europa die Preise verhagelt, obwohl er selbst mit der Typgenehmigung nach neuen Regeln kaum Probleme hatte. Zudem schlugen hohe Gewährleistungsrückstellungen zu Buche und der Zollstreit zwischen den USA und China sorgte für Probleme und höhere Kosten.

Zudem profitierte BMW diesmal von dem gestiegenen Anteil an teuren SUVs. Der Hersteller setzt verstärkt auf die umstrittenen Stadtgeländewagen, hat einige Modelle erneuert und weitere ganz neu auf den Markt gebracht. Außerdem baut der Konzern die wuchtigen Autos nicht mehr nur in seinem größten Werk in den USA, sondern auch in China und Südamerika, und kann damit die hohe Nachfrage nach den Fahrzeugen besser bedienen.

Weltweit verkaufte BMW mit 525.000 Autos im dritten Quartal 3,7 Prozent mehr von der eigenen Stammmarke. Inklusive der Kleinwagenmarke Mini und dem Luxushersteller Rolls-Royce belief sich der Zuwachs auf 3,6 Prozent.

Der Konzernumsatz stieg in den Monaten Juli bis September im Jahresvergleich um knapp 8 Prozent auf 26,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn um 11,5 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro zu. Dieser wuchs nicht so stark wie das operative Ergebnis, auch weil höhere Steuern anfielen.

Mit der gegenwärtigen Situation wollte sich das Management des Konzerns aber nicht zufrieden geben. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zeigten Wirkung, sagte Finanzchef Nicolas Peter. "Wir liegen im Wettbewerbsvergleich und vor dem Hintergrund der herausfordernden Rahmenbedingungen auf einem guten Niveau. Unser Anspruch ist jedoch ein anderer."

Dieser liegt für die operative Marge in der Autosparte grundsätzlich weiterhin bei acht bis zehn Prozent. Wegen der milliardenschweren Rückstellung für eine mögliche Kartellstrafe aus dem Frühjahr und der Branchenschwäche sind derzeit nur 4,5 bis 6,5 Prozent für dieses Jahr angepeilt. Auch daran muss der Konzern aber noch arbeiten, denn nach neun Monaten liegt die Marge in der Autosparte nur bei 4,1 Prozent.

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dpa