Audi stellt zumindest in Europa seine gesamte S-Modellreihe auf Dieselmotoren um und  macht dabei auch vor dem Q8 nicht halt. Dabei dürfte der 435 PS starke V8-Diesel, der bereits kurzzeitig den Bentley Bentayga und seit einiger Zeit auch den VW Touareg befeuert, die Idealbesetzung für den Q8 sein, bietet er doch prächtige Fahrleistungen und einen akzeptablen Normverbrauch für Sportlichkeit ohne Reue.

Der Audi Q8 kam spät - sehr spät im Vergleich zur Konkurrenz von Mercedes GLE Coupé und insbesondere dem BMW X6. Seit er vergangenes Jahr auf die automobile Bühne rollte, fehlte das rechte Triebwerk, denn der 210 W / 286 PS starke Audi Q8 50 TDI ist zwar gut und schön; für ein Fahrzeug dieser Größe und dem entsprechend sportlichen Anspruch doch allzu wenig des Guten, um anspruchsvolle Kunden zufriedenzustellen. Da die WLTP-Probleme im Hause Audi nach wie vor nicht komplett beseitigt sind, dauerte es deutlich länger als geplant, die leistungsstarken Versionen nachzulegen und so kommt erst im Herbst das allzu lang erwartete S-Modell mit dem prächtigen V8-TDI. Der Vierliter-Achtzylinder leistet wie im mittlerweile wieder eingestellten Bentley Bentayga TDI 320 kW / 435 PS und ein gewaltiges Drehmoment von 900 Nm, das in einem breiten Drehzahlband zwischen 1.250 und 3.250 U/min abgerufen werden kann. Aus dem Stand beschleunigt der Audi SQ8 TDI in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 und wird bei 250 km/h eingebremst. Der Normverbrauch dürfte bei 7,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern liegen.

Der V8-Diesel ist ein Hightechantrieb, denn in den Zylinderköpfen des Ingolstädters liegt die Ansaugseite außen und die heiße Abgasseite mit den beiden Turboladern im Innern des V-Motors. Das Ergebnis sind kurze Gaslaufwege und ein besonders spontanes Ansprechverhalten. Die Turbos werden dabei nach dem Prinzip der Registeraufladung nacheinander geschaltet. Bei niedrigen Motordrehzahlen ist nur ein Lader aktiv, ab 2.200 Umdrehungen pro Minute steigt der zweite ein. Ein Soundaktuator in der Abgasanlage, den der Fahrer nach seinen persönlichen Bedürfnissen einstellen kann, verstärkt den sonoren Achtzylinder-Klang. Ein elektrischer Verdichter unterstützt die Turbolader beim Anfahren und beim Spurt aus niedrigen Drehzahlen. Er ist in einem Bypass hinter dem Ladeluftkühler platziert und wird bei geschlossener Klappe aktiviert. Ist die Lastanforderung entsprechend üppig, strömt die Ansaugluft in den Verdichter und wird dort zum zweiten Mal verdichtet. Das bringt zusätzliche Leistung und ein schnelles Ansprechverhalten.

Start Ende September

Die Kraftübertragung im 5,01 Meter langen Audi SQ8 TDI erfolgt über eine Achtstufen-Automatik, während im Normalbetrieb die Kraft im Verhältnis 40:60 auf Vorder- und Hinterachse übertragen wird. Auf Wunsch gibt es Allradlenkung und ein aktives Sportdifferenzial, das die Antriebsmomente aktiv zwischen den beiden Hinterrädern verteilt. Beim Einlenken oder Beschleunigen wird die Leistung betont auf das kurvenäußere Rad gebracht, was zusätzliche Dynamik bringt. Über das 48-Volt-Bordnetz wird nicht nur der elektrische Verdichter bedient, sondern auch die Wankstabilisierung. Wem die serienmäßigen 21-Zöller nicht reichen, kann sich optional für einen 22-Zoll-Radsatz mit 285/40er Reifen entscheiden.

Innen bietet der Audi SQ8 TDI das bekannt wertige Paket mit großen Touchdisplays und viel Leder. Die serienmäßigen Sportstühle lassen sich auf Wunsch auf noch sportlichere Sportsitze ändern, die mit Massage- und Klimafunktionen gekoppelt sind. Das Ladevolumen des Fünfsitzers liegt unverändert bei 605 bis 1.755 Litern. Die weiteren Bedien- und Assistenzsysteme stammen ebenso wie Komfort- und Sicherheitsausstattungen von den schwächeren Q8-Modellen. Preislich dürfte es für den Audi SQ8 TDI bei rund 90.000 Euro losgehen.

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