Die Optik für den neuen Kia Picanto ist ein Gemeinschaftswerk: Entwickelt wurde sie im koreanischen Namyang und in Frankfurt. Der breite Kühler entspricht dem Markengesicht von Kia. Die Scheinwerfer sind nun eckig ausgeformt, Je nach Ausführung sind LED-Blinker und -Tagfahrlicht bestellbar. Der mit 2,4 Metern etwas längere Radstand lässt den Picanto jetzt etwas satter auf der Straße stehen und sorgt für etwas mehr Platz im Innenraum. Die Länge insgesamt ist mit 3.595 mm gleich wie beim Vorgänger. Anders als bei dem gibt es nur noch die fünftürige Karosserievariante.

Auch innen hat sich einiges am Design geändert. Komplett neu gestaltet wurde das Armaturenbrett mit dem 7-Zoll-Touchscreen, das im Zentrum aus der Mittelkonsole herausragt. Die Unterkante des Armaturenbretts liegt nun 15 mm höher. Die etwas niedrigere Türschwelle sorgt für einen bequemen Einstieg - solange man nicht gerade über 1,80 mißt, denn dann muss man seine Oberschenkel unter dem Lenkrad durch quetschen. Die Sitze biete einen ordentlichen Seitenhalt und lassen sich gut einstellen - bis hin zu den Kopfstützen. Ein wenig länger immerhin könnten die Sitzauflagen sein.

Der längere Radstand beschert nicht nur den Insassen etwas mehr Platz - allerdings ist bei größer gewachsenen Frontpassagieren und ganz zurück geschobenem Vordersitz hinten nicht mehr wirklich Raum für die Knie. Der Kofferraum hat deutlich an Volumen dazu gewonnen: 255 statt 200 Liter. Ein herausnehmbarer Boden macht den Laderaum variabler. Wird die asymmetrisch geteilte Rücksitzlehnen umgeklappt, sind bis zu 1,010 Liter Ladevolumen möglich.

Gut gedämpft und komfortabel

An Motoren bietet Kia für den Picanto zunächst zwei Benzinaggregate an: einen Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und einen Vierzylinder mit 1,2 Liter. Ende des Jahres kommt ein turboaufgeladener Dreizylinder mit Direkteinspritzung dazu, der 74 kW/100 PS leisten soll. "Das kraftvollste Triebwerk, das wir für den Picanto je angeboten haben," verkündet man bei Kia stolz.

Der 1,2-Liter-Motor macht den Picanto mit seinen 62 kW/84 PS nicht gerade zum Renner - aber er sorgt in der Stadt für agil bis wuseliges Vorankommen und macht einen auch auf der Autobahn nicht zum Verkehrshindernis. Bis zu 173 km/h lässt sich der Picanto mit dem 1,2-Liter-Motor beschleunigen, den Spurt von 0 auf 100 km/h absolviert er offiziell in 12,0 Sekunden. Der Benziner nimmt die Befehle des Gaspedals präzise und ohne Verzögerung an, die Geschwindigkeit lässt sich gut dosieren. Überraschend griffig: die Bremsen. Innen ist vom Motor nicht viel zu hören - und auch sonst hat Kia die Fahrgeräusche gut gedämpft. 4,6 Liter gibt Kia als durchschnittlichen Normverbrauch an. Real kommt man problemlos auf mindestens einen Liter mehr.

Sportliche Optik als Option

Der Fahrkomfort des neuen Kia Picanto ist für dieses Fahrzeugsegment sehr ordentlich. Die steifere Vorderachse reduziert in Kurven den Wankwinkel und lässt die Lenkung schneller reagieren. Auch beim Bremsen nickt die Fahrzeugfront nicht mehr so tief ein. Die Lenkung reagiert etwas direkter als beim Vorgänger und liefert eine akzeptable Rückmeldung von der Straße. Ein etwas engerer Wendekreis von nun 9,4 Metern macht das Manövrieren vor allem in der Stadt bequemer. Eine zusätzliche Funktion des ESC wirkt durch elektronischen Bremseingriff in schnell gefahrenen Kurven einem Untersteuern entgegen.

Der Picanto ist für Kia durchaus ein Erfolgsmodell - vor allem in Europa. Von der 2011 eingeführten zweiten Modellgeneration wurden mehr als 1,4 Millionen Stück verkauft, gut 300.000 davon in Europa.

Die Werbeabteilung bestimmt beim Picanto wie gehabt den Einstiegspreis: Bei 9.990 Euro geht es los, der 1,2-Liter-Picanto kostet mindestens 11.890 Euro. Immerhin mit einer Herstellergarantie von sieben Jahren oder 150.000 Kilometer. Wie bei Kleinwagen heute üblich, bietet auch der Picanto optional diverse Assistenzsysteme und Schnittstellen, etwa zu Android Auto und Apple CarPlayer. Zum ersten Mal gibt es mit der GT Line vom Picanto auch so etwas wie eine Sportausführung. Es bleibt rein bei der Optik: Doppelrohrauspuff, Sportstoßfänger vorne und hinten, dazu Akzentfarben An Kühlergrill, Seitenschwellern, Heckschürze und seitlichen Lufteinlässen.

Sie möchten gerne weiterlesen?

press-inform