Jede Marke des Konzernquartetts präsentiert zum 100. BMW-Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk automobiler Art. Die Stammmarke machte es mit dem BMW Vision Next 100 vor; bei einer Feierstunde in London legten nun die beiden britischen Ableger MINI und Rolls-Royce nach und zeigten dabei den maximalen Spielraum des Quartetts. Im Herbst lässt dann BMW Motorrad die zweirädrigen Sinne Richtung Zukunft schweifen.

Die beiden Konzeptfahrzeuge Rolls-Royce Vision Next 100 und MINI Vision Next 100 könnten unterschiedlicher nicht sein und haben trotzdem einiges gemeinsam. Während der Rolls-Royce wie ein gigantisches Batmobil über die Fahrbahn schwebt, in das man über eine mächtige Flügeltür wie in ein Raumschiff einsteigen kann, zeigt der Zukunfts-MINI ein realeres Gedankenspiel. Die Ähnlichkeit zur 2011 vorgestellten Konzeptstudie des 3,40 Meter langen MINI Rocketman ist abgesehen von dem Plus an Transparenz durch die nach unten gezogene Frontscheibe in Kuppelform groß. Ein solcher Kleinst-Mini wird bei der Trendmarke seit Jahren aufgrund fehlender Plattformen schmerzlich vermisst. "Der MINI Vision Next 100 zeigt unsere Idee der typischen MINI Cleverness für die Zukunft. Unser gesamtes Team hat sehr lange daran gearbeitet", sagt Designchef Anders Warming, "das Fahrerlebnis bleibt der emotionale Mittelpunkt, um den herum sich unkomplizierte und nahtlose Services anbieten." Wirklich Mini ist der MINI Vision 100 mit 3,63 Metern Länge jedoch ohnehin nicht.

Ebenso wie bei der hochbeinigen Rolls-Royce-Studie dreht sich beim Zukunfts-MINI neben einem standesgemäßen Auftritt alles um das Thema autonomes Fahren. Die Konzeptstudie präsentiert sich beim Erstkontakt in einer silbernen Hülle. Außenhaut und Ambientebeleuchtung passen sich dabei situativ dem jeweiligen Nutzer und dessen Stimmung an. Durch farblich, grafisch und inhaltlich auf den Fahrer abgestimmte Projektionen bietet der Cityflitzer personalisierte Fahrt- und Informationsangebote für den jeweiligen Nutzer. Per "Inspire-Me-Taste" holt sich der Fahrer dabei die eigenen Nutzerdaten ins Auto. Musik, Farbwahl oder für die kurvige Straße eine besonders stramme Fahrwerksabstimmung ganz im Sinne des John Cooper Works - beinahe alles ist möglich, ohne dass einem das Auto wirklich gehört. Für den Übergang vom Selbstfahren zum autonomen Fahren bewegt der Fahrer das Lenkrad inklusiv Pedalerie lediglich in die Mitte zwischen sich und den Beifahrer. Dadurch entsteht mehr Bewegungsfreiheit für die Passagiere und das Ein- und Aussteigen wird ebenso wie durch die aufschwenkenden Türen erleichtert.

Während der Next-100-MINI dabei seinen Fokus auf öffentlichem Carsharing und dem Motto "every MINI is my MINI" hat, geht es beim polarisierenden Rolls-Royce deutlich opulenter und höchst persönlich zu. Jedes Modell wird speziell für jeden einzelnen Kunden erstellt. Beide Individualisten können sich im Alltag vollautonom bewegen. Im Gegensatz zum Mini bewegt sich der visionäre Rolls-Royce immer mit einem imaginären Chauffeur fort, der nicht mehr menschlichen Ursprung ist. Ohne Zutun des Passagiers geht es in Hotel oder zum Abendessen, wo jedes Vorfahren zu einem Ereignis werden soll. "Der Chauffeur und sein Arbeitsplatz im Auto sind verschwunden. Mit dem Rolls-Royce Vision Next 100 blicken wir dabei nicht zurück in die Historie", unterstreicht Chefdesigner Giles Taylor, "wir wollten so innovativ wie möglich sein und trotzdem die Designhistorie der Marke durchscheinen lassen. Wir haben uns gefragt, was ein Rolls-Royce-Kunde in den nächsten 20 und mehr Jahren von unserer Marke erwartet." So spektakulär und unnahbar sich die 5,90 Meter lange Konzeptstudie mit der internen Bezeichnung 103 EX von außen präsentiert, so wohnlich geht es für die beiden Insassen im Innenraum - völlig ohne Lenkrad - zu. Hier gibt es minimale Bedienelemente sowie einen interessanten Materialmix aus Holz, Wolle und Seide - insbesondere für sein bequemes Sofa. Details über den Antrieb sind nicht bekannt. Der Rolls-Royce soll auf seinen mächtigen 28-Zöllern jedoch lokal emissionsfrei durch die Metropolen der Welt flanieren - ohne Chauffeur und vollautonom. Den Rest erledigt die Kühlerfigur Emily, die zum Concierge mit künstlicher Intelligenz aufgestiegen ist. Nur das Gepäck muss noch vom Personal in den Laderaum hinter den vorderen Radhäusern verstaut werden.

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