Das aktuelle Portfolio sorgt nicht nur bei Skoda-CEO Bernhard Maier für ein breites Grinsen. Wie zu erwarten sind die beiden SUV Kodiaq und Karoq prächtig eingeschlagen. Einziges Problem: Skoda kommt mit der Produktion kaum nach und so haben manche Versionen bis zu neun Monaten oder mehr Wartezeit. Die zähen Streitigkeiten mit den tschechischen Gewerkschaften scheinen mittlerweile behoben und so heißt es nach vorne schauen. Für die kommenden Jahre sollen die Verkaufszahlen deutlich wachsen; nicht nur im Volkswagen-Konzern gilt Skoda dabei längst als Boommarke. Mit dem neuen Kreativchef Oliver Stefani wurde die Designlinie der Tschechen dabei nur leicht verändert. Statt scharfer Dreieckskanten sollen vollere und selbstbewusste Formen die Zukunft darstellen.

Endlich durfte Skoda einen ernsthaften Konkurrenten für den VW Golf bauen. "Heute starten wir die nächste Raketenstufe", freut sich Skoda-Chef Bernhard Maier über das neue Kompaktklassemodell. Dessen Design ist gefällig und unspektakulär; doch bei der Technik darf sich der neue Skoda Scala bei den neuesten Entwicklungen bedienen und dürfte damit deutlich mehr Kunden ansprechen als sein Vorgänger Rapid. Der Scala dürfte ebenso neue Kunden zu der Marke holen, wie der kleine Crossover, der unterhalb von Karoq und Kodiaq kommen wird. Bereits dessen Konzeptstudie des Vision X kam auf dem Genfer Salon 2018 sehr gut an. Im Gegensatz zu den größeren Brüdern wird der noch namenlose SUV mit einer Länge von rund 4,30 Meter jedoch ohne Allradantrieb gegen die Konkurrenz antreten.

Der Scala ist 4,36 Meter lang und damit 58 Millimeter breiter als der Vorgänger und der Radstand wuchs um 47 Millimeter. "Wir haben aus dem MQB A0 das Mögliche herausgeholt", sagt Entwicklungsvorstand Christian Strube. Selbst hinten haben großgewachsene Erwachsene locker Platz und das Kofferraumvolumen liegt zwischen 627 und 1.410 Litern. Bernhard Maier spricht von einem demokratischen Cockpit und zeigt auf die virtuelle Trennlinie zwischen Fahrer und Beifahrer, die genau durch das 9,2 Zoll große Display verläuft. Beide Front-Insassen sollen gleichberechtigt sein, ein dem Fahrer zugeneigtes Interieur lehnt Skoda ab.

Neue Fabia in 2021

sollen 20 neue und überarbeitete Skoda-Modelle auf den Markt kommen. Besonders gespannt darf man auf den Octavia sein. "Mit diesem Octavia werden Sie nicht rechnen. Da geht es um Vernetzung und Design, bei dem keiner mehr nach einem Coupé fragen wird", strahlt Bernhard Maier. Die neue Octavia-Generation, die auf der IAA im kommenden Herbst ihre Premiere feiert, macht bei einen deutlichen Designsprung. Verwunden ist das seltsame Vier-Augen-Gesicht, mit dem das Mittelklassemodell allzu sehr an die vorherige Generation der Mercedes E-Klasse erinnerte. Der neue Octavia wirkt mit seiner flachen Front und den markanten LED-Scheinwerfern deutlich dynamischer als bisher. Weiter verfeinert wurde auch das Heck, das sich ebenso wie die klar gezeichnete Seitenlinie deutlich breiter präsentiert. Erstmals werden Skoda Octavia und Octavia Kombi nicht nur mit modernen Benzinern und Dieselmotoren, sondern auch als Plug-In-Hybrid angeboten.

Während der Skoda Octavia bereits Ende 2019 zu den Kunden kommt, wird der kleine Fabia erst Ende 2021 abgelöst. Der Kleinwagen macht einen deutlichen Sprung nach vorn. Der Polo-Zwilling - ebenfalls auf der MQB-A0-Plattform des VW-Konzerns - wirkt mit seinen kurzen Überhängen und deutlich konturierten Radhäusern jünger und kraftvoller als bisher. Diesel sind Vergangenheit und so wird auch der kommende Skoda Fabia allein mit aufgeladenen Dreizylindermotoren angeboten. Eine besonders sportliche RS-Version scheint nicht nur durch das Rallye-Engagement wahrscheinlich. Im Innenraum gibt es animierte Displays und verschiedene Applikationen in frei wählbaren Farben.

Neuer Superb

Insbesondere in Sachen Image hat Skoda große Erwartungen an die beiden elektrischen Crossover, die ab Ende 2020 in den Handel surren. Dabei startet Skoda seine Elektro-Offensive bereits im kommenden Jahr. Doch der kleine Skoda Citigo dürfte als elektrischer Zwillingsbruder von VW E Up und Seat E Mii nur wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das wird bei den beiden elektrischen Crossovern auf MEB-Plattform ganz anders aussehen. Den Auftakt macht in der zweiten Jahreshälfte 2020 die Serienversion des Skoda Vision E. Mit einer Länge von rund 4,70 Meter ist das Elektromodell wahlweise mit einer oder zwei angetriebenen Achsen und einem Leistungsspektrum bis über 300 PS zu bekommen. Der Kunde kann zu Preisen ab 30.000 Euro verschiedene Akkupakete ordern. Optisch wirkt der Elektro-SUV ebenso wie die 2021 folgende Coupéversion ansehnlich und optisch traditionell. So ist im Gegensatz zur Konkurrenz zwischen den LED-Lichtern ein optischer Kühlergrill platziert, der auch die Sensoren versteckt. Gut kaschiert wurde durch große Räder und gelungene Proportionen das Akkupaket, dass die beiden elektrischen Skoda-SUV ein paar Zentimeter nach oben wachsen lässt.

Doch nicht nur der Octavia und die beiden SUV bringen Skoda Verkäufe und Image. Mit dem kommenden Superb will sich die Volkswagen-Tochter nochmals edler und schickes als bisher positionieren. Zunächst gibt es eine Modellpflege für das erfolgreiche Topmodell der Skoda-Reihe, bei dem neuesten Fahrerassistenzsysteme, LED-Scheinwerfer und ein Plug-In-Hybrid Einzug ins Modellportfolio von Limousine und Kombiversion halten. Mit der sehenswerten Studie des L & K Concept arbeitet Skoda an den Proportionen der kommenden Superb-Generation, die in Sachen Styling und Interieur einen spürbaren Schritt nach oben klettern darf. Denkbar wäre zum Beispiel auch eine Bildschirmeinheit, die sich über das komplette Armaturenbrett spannt. Der Innenraum bietet bei aller Skoda-typischen Sachlichkeit deutlich mehr Luxus als das aktuelle Modell.

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