Die besten Geburtstagsgeschenke macht man sich selbst. Diesen Grundsatz beherzigt Land Rover und legt anlässlich des 70jährigen Jubiläums ein zweitüriges Coupé auf Kiel. Schließlich markierte so ein Fahrzeug 1948 in Amsterdam den Start der Luxusmarke Land Rover. Jetzt ist es wieder soweit, doch die 2018er Version hat außer dem grundsätzlichen Fahrzeugkonzept nur wenig mit dem Urahn gemeinsam.

"Das ist unser erstes Sammler-Auto", strahlt John Edwards Chef der Individual-Schmiede Land Rover Special Operations, die 999 dieser Vehikel an der Oxford Road in Coventry in Handarbeit fertigen. Da die Karosserie komplett neu und die Anzahl der Fahrzeuge limitiert ist, ergibt eine maschinelle Fertigung auch keinen Sinn. Einige Details sind in mühevoller Kleinarbeit hergestellt, wie zum Beispiel die aufwendige Steppung des weichen Semi-Anilin-Leder beim Sitzbezug. Dazu kommen Applikationen, wie "Nautica", bei der, wie der Name schon verrät, wie bei dem Deck einer edlen Jacht Nussbaum- und Bergahornholz zusammengefügt werden. Die Schalter und Teile aus Aluminium und massiven Metall schmeicheln dem Tastsinn.

"Das ist kein Auto für Schüchterne", schmunzelt Designer Gerry McGovern und streicht fast zärtlich über das sachte abfallende Dach des Range Rovers. Dementsprechend keck blitzen die Pixel-Laser-LED-Scheinwerfer, die aus 144 LEDs und bis zu vier Laserdioden bestehen und so die Straße bis zu 500 weit in helles Licht tauchen. Unter der schmucken Hülle steckt ein regulärer Range Rover, dessen Karosserie um acht Millimeter abgesenkt wurde. Die 23 Zoll Reifen fühlen die Radhäuser aus. Unter der Haube verrichtet der bekannte Kompressor-V8-Benziner, der auf 416 kW / 565 PS aufgepumpt wurde, seinen Dienst. Damit ist das Coupé der stärkste Range Rover aller Zeiten. Also beschleunigt das Vehikel in 5,3 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßengeschwindigkeit und schafft es weiter bis zu 266 km/h.

Viel Gestaltungs-Freiraum

Doch diese zweifelsohne beeindruckenden Daten und Fakten erzählen nur die Hälfte der Geschichte, genauso wie der Basispreis von 240.000 britischen Pfund. Das Range Rover SV Coupé ist ein Auto für solche, die sich Außergewöhnliches leisten wollen und können. Deswegen stehen fast unzählige Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, alleine rund hundert Lackfarben. "Wenn jemand einen besonderen Ton will, dann machen wir den auch", versichert John Edwards. Alles eine Frage des Preises, versteht sich. Eine coole Option ist "Liquesence" die die Karosserie scheinbar in Flüssigmetall taucht - hat was von Terminator.

Auch im Innenraum kann man seinem Gestaltungswillen mit verschiedenen Farbkombinationen freien Raum lassen: Wenn es nach Range Rover geht, sind die helleren zweifarbigen Sitze vorne - ganz klassisch. Dazu kommen Stickereien auf den Kopfstützen, unterschiedliche Kontrastnähte, Gravuren auf Türgriffen und Einstiegsleisten - alles auch gerne individual und wenn gewünscht, helfen die Range Rover-Designer auch beim Erstellen des eigenen Emblems.

Das Konfigurieren des Wunschfahrzeugs geht virtuell in exklusiven Orten über die Bühne. Auf Monitoren sieht der Kaufinteressent gleich, die Ergebnisse seiner Wahl. Natürlich stehen auch Muster und Stoffproben zur Verfügung, schließlich spielt die Haptik ja eine große Rolle. Bei Fragen stehen Range Rover-Designer mit Rat und Tat zur Seite. Die Umgebung ist gleichermaßen exklusiv wie edel, schließlich soll sich ja der Käufer, der mehrere Hunderttausend Euro auf den Tisch legt, auch wohl fühlen. Die Briten gehen mit der Zeit und reisen mit den speziellen "Pop-uo Stores" rund um die Welt und gastieren in großen Metropolen, wie Paris. Die Sorge, dass die Autos nicht weggehen, muss sich Range Rover nicht machen. Manche kaufen sogar mehr als ein Exemplar. Warum? "Weil sie es können", lautet die frappierend entwaffnende Antwort. Die meisten legen auf den Grundpreis von 240.000 britischen Pfund noch zehn bis 20.000 Pfund drauf, es können aber auch 100.000 werden. Ein Detail ist allerdings serienmäßig an Bord - die Anhängerkupplung

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