SUV-Coupés sind gerade groß im Kommen. VW präsentierte auf der New York Autoshow den Atlas Cross Sport, BMW X4 / X6 laufen ebenso prächtig wie Mercedes GLE / GLC Coupé und Bentley träumt ebenso wie Skoda von Coupéversionen seiner SUV. Jetzt zieht Renault mit dem Arkana nach und zeigt die vielversprechende Studie erstmals auf der Moskau Motorshow. Der Ort ist mit Bedacht gewählt: Schließlich ist Russland nach Frankreich der zweitwichtigste Markt für die Renault Gruppe. Zusammen mit Lada verkaufte der französische Autobauer im vergangenen Jahr 448.270 Autos in Putins riesigem Reich, was einem Marktanteil von 28 Prozent entspricht. Das befeuert die Ambitionen des ehrgeizigen Konzernlenkers Carlos Ghosn: Bis Ende 2022 soll der Marktanteil auf 30 Prozent wachsen, damit wäre Russland die Nummer eins im Renault-Kosmos.

Arkana soll Absatz in Russland pushen

Allerdings sind einige Feinjustierungen nötig, um dieses Ziel zu erreichen. Lada setzt auf das B-Segment, während Renault sich hochpreisiger auf die Kompaktklasse beziehungsweise das C-Segment konzentrieren wird. Ein Vorbote dieses Paradigmenwechsels ist der Prototyp des Renault Arkana, dessen Design schon zu 90 Prozent dem des 2019 erscheinenden Serienmodells entspricht. Von der Größe her, positioniert sich das Coupé-SUV zwischen dem Renault Kadjar und dem Koleos und trifft damit genau die Vorgaben der Wachstumsstrategie.

Bei der Formensprache hat Renault-Chefdesigner Laurens van den Acker vernünftigerweise auf Experimente verzichtet. Also hat auch der Arkana das typische moderne Renault-Gesicht mit dem zentralen Rhombus und dem säbelzahnförmigen Tagfahrlicht. Die geschwungene Heckleuchtengrafik dürfte den Fans der französischen Marke ebenfalls nicht unbekannt sein. Dazu kommt die stark abfallende Dachlinie, die in einer kleinen Kante auf dem Heck mündet. Kurz: Der Arkana steht satt da und kann sich sehen lassen. Die Idee für einen solchen Coupé-Crossover stammt übrigens aus Russland, wo die Kunden sich ein solches Konzept wünschten.

Keine Experimente bei der Formsprache 

Die Ausstattung ist ebenfalls zeitgemäß. Der Arkana hat Allradantrieb, Voll-LED-Scheinwerfer und steht auf 19-Zoll-Rädern. Ein doppelflutiger Auspuff mit verchromten Endschalldämpfern unterstreicht den Status-Charakter des Neulings. Schließlich will man zwischen Moskau und St. Petersburg sowie Wladiwostok zeigen, was man erreicht hat. Bei den Motoren hält sich Renault noch bedeckt, aber allzu große Überraschungen sollte es nicht geben. Also dürften die bekannten Diesel- und Benziner-Vierzylinder mit einer Leistungsspanne von 96 kW / 130 PS bis 147 kW / 200 PS auch unter der Motorhaube des Arkana ihren Dienst tun. Allerdings könnte man, wenn es die Kunden verlangen, noch eine stärkere Version nachschieben.

Plug-in-Hybrid wahrscheinlich

Die Elektrifizierung steht ebenfalls noch in den Sternen, denkbar ist sicher ein Plug-in-Hybrid. Schließlich ist die Technik bei Mitsubishi, das zu Renault gehört, vorhanden. Das ist umso wahrscheinlicher, wenn man bedenkt, dass der Arkana zunächst in Russland aber dann auch in Asien erscheinen wird. Und in China gewinnt man ohne Elektrifizierung keinen Blumentopf mehr. Und was ist mit Europa? Das spielt in den Gedankenspielen für den Arkana zunächst keine Rolle, aber auch das kann sich ändern, wenn die Käufer das ein solches SUV-Crossover wollen.

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