Am Anfang steht bei jedem Renault der Name. Kadjar ist ein komplizierter Kunstbegriff, der auf drei Elemente anspielt. Das “Kad” ist von den vierrädrigen Allterrain-Quads inspiriert, während “jar” sich an den französischen Begriffen „agile“ (Agilität) und „jaillir“ (Wendigkeit) orientiert. Das wäre wohl auch einfacher – und eingängiger – gegangen. Auf dem Genfer Autosalon feiert der Off-Road-Renault am 5. März seine Premiere und wird ab Sommer bei den Händlern stehen.

Da der Kadjar Renault weltweit Geld in die Kassen spülen soll, haben sich alle Designstudios an der Formgebung beteiligt. Da Chefdesigner Laurens van den Acker federführend war, ist dennoch ein 4,45 Meter langer und 1,84 Meter breiter Kompakt-SUV herausgekommen, der bis hin zu den Rücklichtern aussieht wie ein aufgeblasener Renault Captur. Allerdings soll der Kadjar eine Klasse höher zum Erfolg werden und attackiert damit Platzhirsche wie den VW Tiguan und den Ford Kuga. Dass er – im Gegensatz zum Technikspender Nissan Qashqai – eher auf eine sportlichere Klientel zielt, zeigt die Höhe von lediglich 1,60 Metern. Damit soll die Kannibalisierung des Konzernbruders Nissan Qashqai minimiert werden. Einfacher dürfte das jedoch nicht werden, denn real sind es zwei gleiche Autos in leicht verändertem Outfit.

Mit einer Bodenfreiheit von 19 Zentimetern ist der Franzosen-Kraxler auch für Ausflüge jenseits befestigter Straßen geeignet. Da der Kadjar als erstes Renault-SUV die Common-Module-Family-Architektur (CMF) nutzt, kommt ein Großteil der Antriebstechnik vom Nissan Qashqai. Das bedeutet, dass auch der Renault wahlweise mit Front- oder Allradantrieb zu haben ist. Bei den Modellen mit Vierradantrieb kann der Fahrer per Drehknopf wählen, ob beide Achsen oder nur die vordere die Motorkraft auf den Asphalt übertragen oder es der Automatik überlassen, wann die Hinterräder sich am Vortrieb beteiligen.

Die Motoren stammen allesamt aus dem Renault-Konzernregal und sind deswegen serienmäßig mit Start-Stop-ausgestattet. Optional gibt es beim Kadjar Voll-LED-Licht. Damit nimmt das SUV die Beleuchtungssignatur bei der nächsten Renault Espace-Generation vorweg. Der Kofferraum des Kadjar fasst mindestens 472 Liter und bietet somit zusammen mit den Ablagen im Innenraum einiges an Stauraum. Das Cockpit bietet das typische Renault-Ambiente, mit einem Sieben-Zoll-Touchscreen-Monitor mit kapazitiver Oberfläche, die schon bei Annäherung durch den Finger reagiert. Das Infotainment-System orientiert sich bei der Bedienung und der Anmutung an den Tablet-PCs und je nach Gusto, kann der Besitzer passende Programme via dem Renault R-Link-Store herunterladen. Bleibt abzuwarten, ob der Renault Kadjar den großen Erfolg des Nissan Qashqai wiederholen kann. Schließlich hatte sein Name anfangs auch für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt.

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Wolfgang Gomoll

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