Mit dem Evoque landete Range Rover einen Volltreffer. Vor allem weibliche Autofahrer verloren ihr Herz an den schmucken Briten. Die Konsequenz: Der Lifestyle Crossover wurde seit 2011 über 770.000 Mal verkauft. Jetzt soll die zweite Generation diesen Erfolg fortsetzen. Anders als beim Defender lassen sich die Range Rover-Designer diesmal nicht so viel Zeit und liefern pünktlich eine neue Formensprache ab. Die orientiert sich am großen Bruder Range Rover Velar und dadurch gelingt die optische Weiterentwicklung des kompakten SUV. Vor allem mit dem „R Dynamic Paket“ kommt der Evoque deutlich sportlicher daher, als bisher. 

Doch wie schaut es mit dem Fahren aus? Der P 300 Motor mit seinen 221 kW / 300 PS und dem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern. passt hervorragend zum 1.925 Kilogramm schweren Evoque. Die Basis ist identisch zum Vorgänger, aber sonst haben fast nichts übernommen“, erklärt Ingenieur Karl Richards. Der Techniker identifiziert vor allem die Agilität und die Traktion als zwei Bereiche, auf die man sich bei der Weiterentwicklung des Evoque konzentriert hat.

Der Allradantrieb ist vom Prinzip her identisch mit dem des Vorgängers, aber die Ausführung – die Hardware und die Software - ist neu. Also ein Hang-On-Allradantrieb, bei dem sich die Hinterachse bei Bedarf am Vortrieb beteiligt oder verabschiedet. „Viel Arbeit ist in die Software-Applikationen geflossen“, erzählt Karl Richards. Der etwas schwerere Vorderwagen hilft bei der Traktion und dem leichtfüßigen Heck. Wie viel der Velar auf diesem Gebiet zugelegt hat, zeigt sich auf den zugefrorenen schwedischen Seen, auf denen der Kompakt-Crossover trotz herkömmlicher Ganzjahresreifen immer Herr der Lage ist.

Der Grip ist sehr gut und sogar bei ausgeschalteten Fahrstabilitätssystemen bleibt der Ranger Rover Evoque selbst auf diesem Untergrund mit niedrigem Reibwert immer berechenbar und damit beherrschbar. In Kurven ist der 4,37 Meter lange Brite deutlich agiler als bisher die Hinterachse beteiligt sich engagierter am Kurvenfahren und auch beim Einlenkverhalten ist eine Verbesserung gegenüber dem zurückhaltenderen Vorgänger festzustellen.

Auffällig ist auch die ausgeprägtere Spreizung der Fahrprogramme. Durch das Schärfen der Software-Applikation ist der Unterschied zwischen dem Dynamik- und dem Normal-Modus deutlich spürbar. Wenn es nur geradeaus ausgeht, verabschiedet sich die Hinterachse, um beim Benzinsparen zu helfen. „Der Evoque wird auch im Gelände ein echter Range Rover sein“, verspricht Karl Richards und zeigt auf den Bildschirm in der Mittelkonsole, auf dem die Offroad-Einstellungen angezeigt werden. Für unseren Schneeritt haben wir „Grass Gravel Snow“ (Gras, Schotter, Schnee) gewählt, was perfekt zu den Bedingungen passt.

Doch nicht nur bei der Dynamik stellt der neue Evoque eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger dar. Der Innenraum orientiert sich an dem des Velar, was für den Evoque nur Vorteile bringt. Das Wohnzimmer mit dem 12,3 Zoll Instrumentenbildschirm hinter dem Lenkrad und den beiden zehn Zoll Displays in der Mitte schaut moderner und frischer auch. Auch die Technik hat sich weiterentwickelt und die Bedienung ist deutlich einfacher als beim bisherigen Evoque. Auf Wunsch gibt es sogar einen elektronischen Rückspiegel, der über einen Schalter statt des normalen Innenspiegels das digitale Bild aus der Dachantennenkamera nach hinten auf einen Bildschirm projiziert.

Bei den Preisen bleibt der Range Rover Evoque ambitioniert. Nur wenige Käufer werden die Einstiegsversion für 37.350 Euro nehmen, das Top-Modell HSE kostet dann schon 57.900 Euro mit ein paar Extras fällt dann schnell die 70.000 Euro-Marke. Viel Geld für einen Kompakt-SUV. Dennoch wird auch die ansehnliche zweite Auflage des Evoque vermutlich ein Erfolg werden. Genau den kann der britische Hersteller gerade jetzt gut gebrauchen.

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