Beim Auswärtsspiel in New York spielten die deutschen Hersteller ein blitzsauberes Vorwärts-Pressing. Vor allem Mercedes hatte mit dem GLC-Coupé das Heft des Handelns im Jarvits Center in New York Center in der Hand. Der kleine Bruder des GLE-Coupés repräsentiert den nächsten Schritt in der Modell-Offensive. Der einzige Gegner des 1,7-Tonnen schweren Mercedes SUVs ist der BMW X4. Die Amerikaner haben in diesem Segment wenig Trümpfe in der Hand. Eine der interessantesten Neuvorstellungen der US-Boys ist momentan noch eine Studie: Das Lincoln Navigator Concept ist ein Monster von einem Auto und will dem Bentley Bentayga sowie dem Range Rover Käufer abspenstig machen. Witzige Details, wie die seitlich aufschwingende Flügeltür oder die ausfahrbaren Treppenstufen werden es vermutlich nicht in die Serie schaffen. Beim Innenraum schaut die Sache schon anders aus: Sechs Einzelsitze, viel Fußraum und ein eher schlichtes Cockpit ohne großen Schnickschnack könnten genauso wie das Exterieur-Design einen Ausblick auf die vierte Generation des Navigators geben.

Einige Nummern kleiner ist der Buick Encore, der nichts anderes ist als die amerikanische Version des Opel Mokka. Als das - für US-Standards winzige SUV - 2013 in das Modell-Portfolio der GM-Marke aufgenommen wurde, runzelten nicht wenige die Stirn und fragten sich, was denn so ein Spielzeug-Auto in den USA verloren habe. Mittlerweile ist der Encore der meistverkaufte Buick - noch vor dem Enclave. Inzwischen ist das Segment der Micro-SUVs in den USA gewachsen: Honda, Jeep, Fiat Mazda, und Chevrolet (der Trax ist der dritte Mokka-Bruder im Bunde) wollen ein Stück von dem Kuchen abhaben. Aber der Encore profitiert davon, dass er als einer der ersten auf dem Markt war. Damit diese gute Stellung auch so bleibt, bekommt der Bestseller jetzt ein Facelift, das sowohl die Optik als auch die Technik verbessert. Jetzt ist ein Acht-Zoll-Touchscreen an Bord, der als Kommunikations-Zentrale für Apple Car-Play und Android Auto dient.

Wenn Porsche den Macan mit einem Vierzylinder-Motor vorstellt, waren sich die Experten einig, dass das in China der Fall sein wird. Jetzt steht der Schmalspur-Zuffenhausener-SUV mit seinem 252-PS-Motörchen in New York und wird von den ganzen riesigen Ami-V8-Krachern fast erdrückt. Die Modell-Pflege des siebensitzigen Acura MDX ist optisch ungewohnt offensiv, wie unschwer an dem neuen "Diamond Pentagon Kühlergrill" zu erkennen. Später im Jahr lässt die Honda-Premium-Tochter noch eine Hybrid-Version vom Stapel. "Das ist die aggressivste Überarbeitung, die wir bei dieser Modellreihe jemals durchgeführt haben", sagt John Mendel, Executive Vice President von Honda Amerika. Für ihn gehört der MDX zu einer der tragenden Säulen der Marke.

Ein anderer asiatischer Edel-Anleger greift ebenfalls im SUV-Segment ein. Die Nissan-Tochter Infiniti hat den QX70 im Gepäck. Der Asiate ist traditionell im Großraum New York ein beliebtes Modell. Was liegt also näher, als die sanfte Überarbeitung hier vorzustellen. Der QX70 profitiert von der Überarbeitung mit einem neuen Kühlergrill und einem verbesserten Interieur. Beim Toyota Highlander fällt das Facelift technisch aus: Neu ist die Achtgang-Automatik, ein neuer 3,5-Liter-V6-Motor und endlich ist auch ein Start-Stop-System erhältlich. Äußerlich hat sich nicht allzu viel verändert: ein neuer Kühlergrill, der entweder silber oder chromfarben erstrahlt, garantiert ein verändertes Auftreten. Apropos: Bevor sich die Tore der New York International Auto Show öffneten, ging das Gerücht um, dass Alfa Romeo sein SUV in der Ostküsten-Metropole präsentieren wird, doch am Stand des italienischen Autobauers war weit und breit kein Geländewagen zu sehen.

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