Volvo will seine Diesel streichen, regelt seine Modelle ab diesem Frühjahr bei 180 km/h ab und drückt stattdessen auf das Thema Elektro. Für alle, die es nicht mehr bis zum elektrischen Volvo XC40 aushalten können oder die lieber die Symbiose aus Verbrenner und elektrischer Reichweite wollen, gibt es nunmehr den XC40 T5 Twin Engine. Im Unterschied zum normalen T5 hat dieser zwar eine ähnliche Leistung, kann durch sein 10,7-kWh-Akkupaket im Kardantunnel aber immerhin 42 Kilometer rein elektrisch fahren. Das hat leider seinen Preis, denn 49.000 Euro sind trotz der guten Serienausstattung alles andere als günstig.

Der 1,5 Liter große Dreizylinder im Volvo XC40 bleibt Geschmacksache. Mit seiner Leistung von 132 kW / 180 PS ist das aufgeladene Triebwerke allemal gut motorisiert. Mit dem Klang des Dreizylinders ist es jedoch so eine Sache. Das Nageln ist gerade unter Last kein Hörgenuss. Besser man entscheidet sich für das sehr gute Soundsystem; dann geht vieles im Innenraum besser. Der bekannte Dreizylinder bekommt im Volvo XC40 T5 Twin Engine eine imposante Unterstützung. Ein Elektromotor steuert über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe weitere 60 kW / 82 PS / 160 Nm bei, was eine Gesamtleistung von stattlichen 192 kW / 262 PS und 425 Nm bedeutet. Leider wird die Motorleistung im Gegensatz zu anderen Modellen nur an die Vorderachse übertragen. Somit gibt es keinen Kraftfluss an die Hinterachse und das macht sich besonders bei flotter Gangart entsprechend bemerkbar, weil die Antriebskräfte ungefiltert ihren Weg ins Lenkrad und die Hände des Fahrers finden.

Schnelles Fahren ist daher trotz der hohen Motorleistung nicht die Kernkompetenz des Schweden, der auf der variablen CMA-Plattform des Geely-Konzerns unterwegs ist. Aus dem Stand beschleunigt der Schwede in 7,3 Sekunden auf Tempo 100 und wird sodann ab Frühjahr allzu früh für diese Motorleistung bei 180 km/h abgeregelt. Bleibt abzuwarten, wie viele Kunden eines Volvo XC40 das jedoch stören wird. Der 4,43 Meter Crossover ist nicht gerade als Kilometerfresser auf der linken Spur der Autobahn bekannt. Bei den größeren Modellen XC60, XC90 oder S90 wird die Abregelung jedoch wohl einige Kunden kosten. Dafür will der kleine SUV mit einem günstigen Verbrauch punkten. Auf 100 Kilometern gibt er sich bei voll geladenem Akkupaket mit 2,0 bis 2,4 Litern Super zufrieden. Rein elektrisch sind das 16 kWh.

Preise ab 49.000 Euro

Die große Stärke des kompakten Volvo XC40 bleibt sein Design. Wie seine größeren Brüder hebt er sich angenehm von der unüberschaubar breiten Masse der kleinen Familiencrossover ab. Der Plug-in-Hybride bietet neben dem schicken Design unter anderem einen Neun-Zoll-Touchscreen, acht Lautsprecher, Navigationssystem mit Smartphone-Integration per Apple CarPlay oder Android Auto sowie LED-Scheinwerfer, animierte Instrumente und zahlreiche Fahrerassistenzsysteme. Neu an Bord: die Sicherheitssysteme Hazard Light Alert und Slippery Road Alert, mit denen sich Fahrzeuge über ein Cloud-basiertes Netzwerk vor rutschigen Fahrbahnen sowie anderen Gefahren warnen können.

Ebenso unaufgeregt wie der Antrieb ist das Fahrwerk, denn technische Finessen wie verschiedene Fahrprogramme und adaptive Dämpfer sind an sich in dieser Klasse entbehrlich. An der Vorderachse setzt Volvo auf eine klassische McPherson-Radaufhängung, während an der Hinterachse eine Multilenker-Konstruktion verbaut wurde. Der Fahrer kann entscheiden, ob er im normalen Hybridmodus, betont sportlich oder komfortabel unterwegs sein will und sogar unterwegs noch den Akku auflädt, was man jedoch lieber an der Schnellladesäule erledigen sollte, um die Zeit auf wenige Stunden zu begrenzen. Die Lenkung ist wie bei den anderen Fahrzeugen auf der Plattform betont leichtgängig und trotzdem direkt. Nervig bleiben die Antriebskräfte durch den Frontantrieb in der Kombination mit viel Leistung. Und der Volvo XC40 kann sein Zusatzgewicht durch das Akkupaket nicht übertünchen und schiebt im Grenzbereich munter über die Vorderachse. Trotz überschaubarer Abmessungen bringt der Schwede mehr als 1,8 Tonnen auf die Waage. Immerhin lassen sich weitere 478 Kilogramm zuladen. Das Platzangebot ist für Fahrzeug dieser Größe ordentlich. Vier Erwachsene finden in dem Volvo allemal Platz, wobei man es dabei auch belassen sollte, denn sonst wird es im Fond unangenehm eng. Ebenfalls gut: der Laderaum, dessen 460 Liter Volumen sich durch Umlegen der Rücksitze auf bis zu 1.335 Liter erweitern lässt. Der Kraftstofftank muss durch das Akkupaket nur sechs Liter einbüßen und fasst immer noch 48 Liter. Das reicht allemal; doch etwas mehr elektrische Reichweite dürfte schon sein.

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