Seit 65 Jahren zählt der VW Bus fest zum Straßenbild hinzu und ist in dieser Zeit zur Ikone gereift. Die sechste Generation zeigt sich modern, schick und überzeugt durch ein großzügiges Raumangebot.

Einen VW Bus erkennen seit 65 Jahren auch diejenigen, die ansonsten allerhöchstens einen 911 spontan als Porsche identifizieren. Der Bus aus dem Hause Volkswagen ist sich und seiner Form über Jahrzehnte hinweg ziemlich treu geblieben. Bei der nun auf den Markt stürmenden sechsten Generation ist das nicht groß anders. Denn die Veränderungen halten sich in überschaubaren Maßen. Am deutlichsten hat sich noch die Front verändert. Genauer gesagt ist sie komplett neu. Besonders dominant wirkt der Bus dank seiner tiefgezogenen Bugschürze. Bus-Kenner werden auf Anhieb die tiefer angesetzten Außenspiegel sowie neu designte Felgen bemerken. Bus-Nichtkennern werden diese Details ebenso entgehen, wie die ebenfalls umgestaltete Heckpartie. Doch warum auch ändern, was funktioniert?

Groß, größer, VW Bus

Nach wie vor steht der sogenannte T6 in drei Grundkategorien zur Wahl: Nutzfahrzeug, Großraumlimousine und Freizeitmobil. Es stehen 17 Außenfarben zur Verfügung. Hinzu kommt eine, exklusiv für das Launchmodell Generation SIX entwickelte Zweifarbenlackierung. An seinen Fahreigenschaften ändert die Farbwahl natürlich nichts. So sorgt das Top-Dieselaggregat mit seinem 2,0 Liter großen Hubraum und 204 PS für einen guten Vortrieb. Ein Rennwagen wird aus dem Zweitonner zwar nicht, doch sind die Zeiten, in denen ein VW Bus die Autoschlange an den Bergpässen anführten, hiermit beendet. Wer seinen Gasfuß gut im Griff hat, kommt trotz dieser Leistung mit 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer zurecht. Der 450 Newtonmeter starke und ab 53.723 Euro teure Multivan ist zudem der erste Serien-Diesel-Bus aus dem Hause Volkswagen, der es auf über 200 Kilometer pro Stunde schafft. Während der Testfahrten rund um die schwedische Hauptstadt Stockholm zeigt sich, dass zumindest bis Tempo 100 kaum Fahrgeräusche wahrzunehmen sind. Etwas lauter wird es, soll dieses Tempo in kürzester Zeit erreicht werden. Im Optimalfall zeigt die Stoppuhr 9,9 Sekunden nach dem Sprint an.

Besonders erfreulich ist auf den ersten Blick die Verfügung der adaptiven Fahrwerksregelung DCC. Doch schon nach wenigen Versuchen auf holpriger Strecke lässt sich ein echter Unterschied zwischen den Fahrstufen Comfort, Normal und Sport nur äußerst schwerlich ausmachen. Warum auch, ist solch ein Fahrzeug doch eigentlich nicht für sportliche ambitionierte, sondern Personen befördernde Fahrer gedacht. Damit das auch möglichst sicher und ohne Meckern gelingt, dafür stehen neben Assistenzsystemen wie ACC, Front Assist oder Tempomat noch Stabilisatoren an beiden Achsen parat, die dafür sorgen, dass die Seitenneigung des Fahrzeugs in Kurven unterdrückt wird. Im Zusammenspiel mit der sehr guten Lenkung, die dank der Lenkrad-Neigung schon vor dem Fahrtantritt entschleunigend wirkt, gelingt dies sehr gut.

Im Innenraum überwiegt vor allem eines: ein gutes Raumgefühl. Ob in der ersten, zweiten oder dritten Reihe, es gibt keinen Grund sich zu beschweren. Vorn präsentieren sich die beiden Einzelsitze äußerst bequem und langstreckentauglich. An Ablagen oder Verstaufächern mangelt es ebenfalls nicht. Allerdings ist festzustellen, dass die Anzahl zwar überzeugend, die Größen jedoch nur mäßig ausfallen. Vor allem das Handschuhfach hätte gut und gern das doppelte Volumen vertragen. Doch das ist schon Meckern auf hohem Niveau innerhalb des sehr stimmigen und völlig ausreichend motorisierten T6.

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