Interimschefin Delbot Renault

Der französische Autobauer will die Produktionskapazität von bisher vier Millionen Autos im Jahr innerhalb von vier Jahren auf 3,3 Millionen Fahrzeuge senken. Man setze auf Stärken wie das E-Auto, verkündete Interimschefin Clotilde Delbot. (Bild: Renault)

Der Hersteller kündigte am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris ein Sparprogramm mit einem Umfang von über zwei Milliarden Euro an. Der Plan soll innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden. An der Pariser Börse fiel der Aktienkurs nach dem Start um fast vier Prozent. Das Unternehmen erwartet wegen der Kostensenkungspläne zunächst eine Belastung von rund 1,2 Milliarden Euro.

Der Traditionshersteller mit bisher rund 180.000 Beschäftigten weltweit schrieb bereits im vergangenen Jahr rote Zahlen und leidet wegen der Corona-Pandemie unter einer Absatzkrise. Der Konzern braucht einen staatlich garantierten Kredit von fünf Milliarden Euro, der aber noch nicht gewährt wurde.

Interimschefin Clotilde Delbos kündigte an, der Konzern setze auf Stärken wie das E-Auto. Die Produktionskapazität von bisher vier Millionen Autos im Jahr soll innerhalb von vier Jahren auf 3,3 Millionen Fahrzeuge sinken. In Frankreich sind in mehreren Werken größere Veränderungen geplant. Von Schließungen, über die in den vergangenen Wochen spekuliert worden war, sprach Renault explizit nicht. Der Hersteller ist nach eigenen Angaben im engen Kontakt mit den Sozialpartnern.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte sich zu Wochenbeginn bei der Vorstellung seines milliardenschweren Rettungsplans für die Autobranche persönlich in die Debatte um Renault eingeschaltet. Um grünes Licht für den Milliardenkredit zu bekommen, seien Zusagen von Renault für zwei Werke in Nordfrankreich nötig. Der Staat hat mit einem Anteil von 15 Prozent bei dem Traditionshersteller immer noch viel zu sagen.

Laut Renault sollen die Fabriken Douai und Maubeuge im Norden des Landes nun zu einem Zentrum für Elektro-Autos und leichte Nutzfahrzeuge werden. In der großen Fabrik Flins im Pariser Großraum, die nach Medienangaben bisher rund 2.400 Stammbeschäftigte hat, soll ein Recyclingzentrum entstehen.

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dpa