VW Chef Matthias Müller

Alle Augen auf Müller: Der VW-Konzernchef steht infolge des Abgas-Skandals im Fokus der Medien. (Bild: Volkswagen)

Das Schöne in den USA sei, dass dort "eine gewisse Sympathie für Verlierer" gibt. Das eröffne Volkswagen die Möglichkeit, in Amerika durch gute Arbeit eine Renaissance zu erleben. "Und das werden wir tun", so Müller gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Mögliche Sammelklagen, bei denen Anwälte um VW-Kunden als Mandanten werben, bereiten Müller derweil keine großen Sorgen. "Das scheint deren Geschäftsmodell zu sein. Es ist ja eine geübte Praxis in den USA, die offensichtlich jetzt auch versucht wird, nach Europa und Deutschland zu transportieren. Wir sehen dem ganz gelassen entgegen."

Zuversichtlich gab sich der Manager beim Thema Verkäufe: "In China funktioniert das Geschäft nach wie vor sehr gut, auch in europäischen Standorten wie Italien und Spanien haben wir uns nach einem kurzzeitigen Tief erholt." Müller rechnet mit einem guten Jahr 2016, wenn es weiterhin gelinge, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Perspektiven der VW-Leiharbeiter müsse der Abgas-Skandal nicht zwangsläufig verschlechtern. "Es ist so, dass Leiharbeiter natürlich eine gewisse Flexibilitätsgröße darstellen und im Grunde ohne Diesel genauso in Frage zu stellen sind wie mit Diesel. Also, von daher muss man schauen, wie sich das Geschäft im Jahr 2016 entwickelt."

Für den hierzulande kürzlich gestarteten Diesel-Rückruf bekräftigte Müller mit Blick auf Verbrauch und Leistung der überarbeiteten Wagen das Ziel, "dass die Autos in keinem Kennwert schlechter werden".

Trotz Milliardenkosten und Imageschäden hält der VW-Chef die Affäre um die weltweit rund elf Millionen manipulierten Dieselfahrzeuge insgesamt noch für kontrollierbar. Auf die Frage, ob Volkswagen überleben werde, antwortete er: "Mit Sicherheit. Und zwar sehr gut."

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