Sergio Marchionne

Was führt FCA-Boss Marchionne im Schilde: Angeblich arbeitet er im Hintergrund weiter an einem Merger mit GM. Archiv (Bild: Wikipedia)

Das “Nein” von General Motors auf die Merger-Avancen von Sergio Marchionne war eindeutig. Ungeachtet dessen gibt der FCA-Chef nicht auf. Wie die mit Blick auf GM gewöhnlich gut unterrichtete Detroit News schreibt, habe Marchionne die Führungsebene von Fiat-Chrysler für Donnerstag (30. Juli) zu einem Treffen in London zusammen gerufen. Dort solle detailliert eine Liste mit möglichen Partnern erörtert werden. Auf dieser sollen außer GM auch Volkswagen und Renault-Nissan stehen.

Lieblingss-Ziel des umtriebigen FCA-Bosses, den Detroit News als den “cleversten Geschäftemacher der Autoindustrie” bezeichnet, bleibe aber weiterhin General Motors. Ungeachtet der Abfuhr, die er schon beim ersten Anlauf im Mai von Mary Barra kassierte, suche Marchionne weiter nach Unterstützern seiner Merger-Pläne. So habe er unter anderem Kontakt zur einflussreichen US-Gewerkschaft UAW aufgenommen. Auch zöge Marchionne den Versuch einer feindlichen Übernahme von GM in Betracht.

Das offenbar ungeachtet großer kartellrechtlicher Hürden, die im Falle eines Zusammengehens auf die Unternehmen zukommen. So würde ein FCA-GM-Konzern auf mehr als 50 Prozent der Absätze des nordamerikanischen Pickup und SUV-Marktes kommen.

Marchionne hält eine Konsolidierung in der globalen Autoindustrie angesichts weltweiter Überkapazitäten und dünner Gewinnmargen bei den Volumenherstellern für überlebenswichtig. Vor einigen Monaten sagte er, dass zu viele Hersteller zu viel an gleichen Themen in der Entwicklung und der Produktion arbeiten. Eine Reihe Auto-Bosse, wie etwa Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, haben Marchionne im Prinzip zugestimmt. Mit seinem Werben um Zusammenschlüsse ist der Italo-Kanadier aber bislang überall abgeblitzt.

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Frank Volk

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