
In den vergangenen Monaten war immer wieder über einen Rauswurf von Rupert Stadler spekuliert worden. Der Audi-Chef tritt dem entgegen. Bild: Audi
Darauf angesprochen, ob er den Rückhalt der VW-Führung sieht, antwortete er: "Ja, ich spüre den Rückhalt sehr deutlich." In den vergangenen Monaten war immer wieder über einen Rauswurf von Stadler spekuliert worden. Ihm wird die schleppende Aufarbeitung der Dieselaffäre angelastet sowie die schwache Entwicklung von Audi gegenüber den Wettbewerbern BMW und Daimler.
Der Skandal um manipulierte Abgaswerte von Dieselautos wird die Volkswagen-Tochter noch länger belasten. "Natürlich bin ich mir bewusst, dass die juristische Aufarbeitung uns noch einige Zeit beschäftigen wird", sagte Stadler dem Handelsblatt. Er und sein Führungsteam hätten aber genügend Freiräume, um sich um die Unternehmensentwicklung und Strategie zu kümmern. "Das machen wir mit großer Leidenschaft", sagte er.
Stadler sprach sich gegen eine Aufrüstung der Abgasanlagen älterer Dieselfahrzeuge aus. "Fakt ist, dass ein Software-Update bei Millionen Autos schnell und zuverlässig den Stickstoffoxid-Ausstoß im Schnitt um bis zu 30 Prozent reduziert", sagte Stadler dem Handelsblatt. Im Vergleich dazu wäre die mögliche zusätzliche Wirkung eines Hardware-Updates nicht viel effizienter, auch wenn dies vielfach in den Raum gestellt werde. Auch würde dafür sehr viel Zeit benötigt.
Am Donnerstag (22. Februar) will das Bundesverwaltungsgericht ein Grundsatzurteil fällen, das den Weg für Fahrverbote in Großstädten frei machen könnte. Das Gericht entscheidet über Dieselfahrverbote in Düsseldorf und Stuttgart. Wie das Handelsblatt berichtet, reifen im Bundesverkehrsministerium Überlegungen, Dieselautos mit dem älteren Umweltstandard Euro 5 mit einer Harnstoffanlage nachrüsten zu lassen. Offen sei, wer die Kosten dafür tragen würde. Für die bundesweit angemeldeten Euro-5-Diesel würde dies laut Experten mit mindestens 7,6 Milliarden Euro zu Buche schlagen, schreibt die Zeitung.
Die wichtigsten Personalien der Autobranche 2017

Die einzige Frau im VW-Vorstand geht: Nur ein Jahr, nachdem die frühere Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt von Daimler als Vorstand für Integration und Recht nach Wolfsburg wechselte, verlässt sie im Januar 2017 schon wieder das Unternehmen. Bild: Archivbild/VW

Nach Hohmann-Dennhardt holt Volkswagen erneut einen Manager von Daimler: Kurt Michels war bei Daimler zuständig für die Einhaltung gesetzlicher Regeln im Lkw-, Bus- und Nutzfahrzeuggeschäft. Bild: Archivbild/VW

BMW holt Sdoka-Stardesigner Jozef Kabaň: Bei der tschechischen VW-Tochter prägte besonders die kantige Designsprache der aktuellen Modelle. Bei den Münchnern übernimmt er die Verantwortung für das Design der Marke BMW. Bild: BMW

Peter Mertens wird Audi-Technikvorstand und damit zur heißesten Personalien der vergangenen Jahre in Ingolstadt. Ulrich Hackenberg, einst der ganz starke Mann bei Audi, musste gleich zu Beginn des VW-Abgasskandals seinen Posten räumen. Bild: Audi

Chef von Renault, Nissan und Mitsubishi zu sein, ist wohl doch etwas viel: Jedenfalls gab Carlos Ghosn beim japanischen Autohersteller Nissan seinen Posten nach 18 Jahren auf. Dafür bleibt er aber Chef von Renault und Mitsubishi. Bild: Nissan

Er hatte kein einfaches Jahr: Audi-Chef Rupert Stadler – kritisiert vom Betriebsrat, belastet vom ehemaliger Leiter der Audi-Dieselentwicklung, verhört von Ermittlern. Dann meldete sich VW-Chef Matthias Müller zu Wort: "Der Aufsichtsrat spricht Rupert Stadler sein Vertrauen aus", sagte Müller, der zugleich auch Vorsitzender des Audi-Aufsichtsrates ist. Jetzt geht der Audi-Chef die Strategie 2025 an. Bild: Audi

Ein Top-Manager bereitet sich frühzeitig auf seinen Abgang vor: Sergio Marchionne wird Fiat Chrysler 2019 verlassen, teilte der Autoriese mit. Er selbst sagte gegenüber Bloomberg Businessweek: "Ich werde zweifellos etwas anderes machen." Sein Nachfolger soll Marchionne nach definitiv aus den eigenen FCA-Reihen kommen. Bild: FCA

Ford hat einen neuen Chef: Mark Fields (links) geht nach 28 Jahren bei Ford in Rente, Jim Hackett (rechts) übernimmt die Führung. Bild: Ford/APR

Karl-Thomas Neumann (links) trat diesem Jahr als Opel-Chef in zurück. Als Nachfolger hat der Autobauer den bisherige Finanzvorstand Michael Lohscheller ernannt. Bild: Opel

Mit seinem Model 3 wollte Tesla-Chef Elon Musk den Sprung in den Volumenmarkt schaffen. Nun droht sich die Produktion des Wagens zum Debakel zu entwickeln. Die hohen Kosten für das Model 3 haben Tesla stärker als erwartet in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich fiel in den drei Monaten bis Ende September ein Verlust in Höhe von 619 Millionen Dollar (533 Mio. Euro) an. Es ist der höchste Fehlbetrag, den Tesla seinen Aktionären bislang in einem Quartal zugemutet hat. Zudem feuerte der Autobauer mitten in der extrem holprig verlaufenden Hochlaufphase der Model 3-Produktion hunderte Mitarbeiter. Bild: Tesla

Opel-Marketing-Chefin Tina Müller verließ überraschend das Unternehmen. Sie wurde zur neuen CEO bei Douglas berufen. Bild: Opel/Achivbild

Neue Geschäftfelder erklimmen: Das will Daimler und hat seinen Vorstand um einen neuen Bereich erweitert. Der deutsche Autokonzern hat Benedikt Schell zum Chief Experience Officer (CXO) ernannt. In dieser Funktion verantwortet Schell den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle des Finanz- und Mobilitätsdienstleisterbereichs Daimler Financial Services sowie die weltweite Kunden- und Digitalstrategie. Bild: Daimler

Erst schien Uber der Überflieger der Branche zu sein, dann folgten schwere Turbulenzen. Im Jahr 2017 folgte eine Negativschlagzeiler der nächsten. Jetzt nimmt sich Mitbegründer Uber-Chef Travis Kalanick eine unbefristete Auszeit. Bild: Wikipedia

Ein Interview mit Folgen: Nachdem VW-Konzernchef Matthias Müller ein Ende der Diesel-Steuervorteile anregte, echauffiert sich die Branche. Gerade BMW und Mercedes-Benz sind auf den Diesel voll angewiesen. Auch Verbände und Politiker melden sich nach dem Diesel-Interview zu Wort. Einer der wenigen Fürsprecher: Ferdinand Dudenhöffer. Bild: VW
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