Drei Autos: Audi, BMW und Mercedes.

Audi hinkt hinterher: BMW und Mercedes ziehen im April an der VW-Tochter vorbei. (Bild: APR)

In China nimmt die Nachfrage nach Premiummarken weiter zu. 2016 stiegen die Verkäufe in diesem Segment nach IHS Markit um 16,49 Prozent auf 2,26 Millionen verkauften Einheiten. Auch in diesem Jahr wird der Markt laut dem Prognoseinstitut noch einmal zulegen: IHS erwartet einen weiteren Anstieg um 8,75 Prozent auf 2,46 Millionen Premiumwagen.

Während dort alle deutschen OEMs ihre Absatzzahlen hoch halten, schwächelt ausgerechnet der bisherige Premiumprimus: Audis Absatz ist in den ersten vier Monaten des Jahres um 18 Prozent gesunken, während die Erzrivalen Mercedes-Benz und BMW 36,8 und 18 Prozent mehr Absatz einfahren. 

Kritisch sieht die Lage nach wie vor bei Audi aus. In den ersten vier Monaten summiert sich das Minus auf 18,1 Prozent. Kleiner Hoffnungsschimmer für die VW-Tochter: Im April fiel das Minus mit 6,9 Prozent wesentlich geringer aus, als in den drei Monaten zuvor. Wesentlicher Auslöser für den Absturz war ein Streik eines Großteils der Audihändler. Vorangegangen war diesem die Ankündigung des Autobauers mit SAIC ein zweites Joint-Venture zu gründen. Dadurch sieht die Händlerschaft ihre Geschäfte massiv gefährdet. Audi hatte den Fall zur Chefsache gemacht und auf der Shanghai Autoshow Ende April eine schnelle und einvernehmliche Lösung des Konflikts angekündigt.

Mit derlei Problemen muss sich die Konkurrenz nicht rumschlagen. Eine starke Perfomance legte BMW mit einem Chinaabsatz von 48.869 Einheiten im April hin. Damit lagen sie sogar von Stuttgartern, denn Mercedes-Benz fuhr in China einen Aprilabsatz von 47.627 verkauften Einheiten ein. Auf das Gesamtjahr gesehen, war Mercedes allerdings stärker: Die Daimler-Marke verbuchte von Januar bis April einen Absatz von 192.574 und BMW 191.697 Einheiten in China.

Modell-Offensive auf Chinesisch 

BMW stellte erst kürzlich seine neue 1er Limousine für den chinesischen Markt vor, gibt allerdings an, dass der neue BMW X1 für die hohen Absatzsprünge verantwortlich war. Den gleichen Weg schlägt auch Mercedes ein. Die Stuttgarter bedienen mit ihrer neuen S-Klasse das Limousinen-Segment in China, setzen aber viel mehr noch auf SUVs – und das nicht zu letzt mit seinem überarbeiteten GLA. Die Ingolstädter brachten hingegen den aufgefrischten A3 in China auf den Markt und kündigen die neue A5-Familie an. 

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