Audi Vorstand

Auf der Hauptversammlung wagte der Audi-Vorstand den Blick in die Zukunft. (Bild: Audi)

Schwerpunkte seien dabei ein konsequenter Innovationskurs und der Ausbau der Produktpalette. „Mit unserer Modell- und Technologieoffensive sichern wir unser Wachstum von morgen“, sagt Stadler. Und: „Elektrifizierung und Digitalisierung bedeuten einen historischen Umbruch. Wir werden ihn maßgeblich gestalten und so unsere starke Position weiter ausbauen.“ Ein Großteil der geplanten Investitionen fließe in dieses Vorhaben. Außerdem verstärkt der OEM sein Team im Lauf des Jahres allein in Deutschland mit 1.200 Experten in strategischen Zukunftsfeldern.

Für 2016 hat das Unternehmen Sachinvestitionen von insgesamt mehr als 3 Milliarden Euro geplant, die es erneut vollständig aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanzieren will. „Den Spielraum dafür erarbeiten wir uns, indem wir laufend Prozesse und Kosten optimieren und bei Investitionsvorhaben konsequent die wichtigen Zukunftsthemen priorisieren“, sagt Strotbek. Trotzdem strebe die VW-Tochter wieder eine operative Umsatzrendite innerhalb eines strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent sowie einen Netto‑Cashflow zwischen 2 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro an.

20 neue Modelle

2016 kommen mehr als 20 neue oder überarbeitete Audi‑Modelle auf den Markt, darunter der Q2. In der Oberklasse baut die VW-Tochter die Q‑Familie um den SQ7 TDI und den Q7 e-tron quattro aus, das zweite Plug‑in‑Hybrid‑Modell der Marke.

Neben seiner SUV‑Flotte erweitert das Unternehmen dieses Jahr auch die neue Generation der A4‑Familie. Seit Mitte März können Kunden den A4 allroad quattro bestellen, ab Jahresmitte gilt dies ebenso für S4 Limousine und Avant. Zudem kommt der neue A4 sukzessive auch außerhalb Europas zu den Kunden. In den USA ist er seit März auf dem Markt, in China kommt er in der zweiten Jahreshälfte in den Handel.

Ausbau des Fertigungsnetzes

Darüber hinaus baut der Premiumhersteller 2016 sein weltweites Fertigungsnetz weiter aus und nimmt sein Werk in Mexiko in Betrieb. Mit einer eigenen Produktion auf dem amerikanischen Kontinent lasse sich das dortige Wachstumspotenzial noch besser nutzen. Ein hoher lokaler Wertschöpfungsanteil von rund zwei Dritteln zum Produktionsstart reduziere zudem den Einfluss von Währungsschwankungen auf die finanzielle Performance von Audi. In der zweiten Jahreshälfte fahren in San José Chiapa die ersten Q5 vom Band.

Gleichzeitig bereitet der Autobauer die Fertigung seines ersten voll‑elektrischen Großserienautomobils vor. Es soll 2018 als sportlicher SUV mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern auf den Markt kommen. Die Fertigung erfolgt in Brüssel. Das dortige Werk erhält eine eigene Batterieproduktion. „Ab 2018 bringen wir jedes Jahr ein weiteres elektrifiziertes Modell“, kündigt Stadler an.

Automatisiertes Fahren

Den Megatrend der Digitalisierung will Audi in allen Bereichen des Unternehmens aufgreifen. Die Spanne reiche von der intelligenten Fabrik über das vernetze Auto und das pilotierte Fahren bis zum Entwickeln neuer Geschäftsfelder. Eine wichtige Rolle spiele hierbei der digitale Kartendienst Here, den die Ingolstädter 2015 gemeinsam mit BMW und Daimler erworben haben.

2017 stellt Audi den neuen A8 vor – das erste Serienmodell der Marke, das pilotiert fahren kann. Mit dem Staupiloten kann das Auto die Fahraufgabe auf der Autobahn bis 60 km/h temporär übernehmen. Damit überschreite der Hersteller die Schwelle vom teil- zum hochautomatisierten Fahren. „Bis 2025 werden wir das vollautomatisierte Fahren sehen“, ist Stadler überzeugt.

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