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In den USA droht Autobauer Mercedes-Benz wegen angeblich überhöhter Abgaswerte eine Klage. Der Hersteller weist die Vorwürfe zurück. (Bild: Archiv/Daimler)

Bei bestimmten Diesel-Modellen überschreite der Ausstoß von Stickoxid (NOx) die gesetzlichen Vorschriften in den USA bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius um das 65-fache, heißt es in der am Donnerstag (18.2.) bei einem Bezirksgericht in Illinois eingereichten Klageschrift. "Wir halten die Klage für unbegründet", sagte eine Daimler-Sprecherin auf Nachfrage. Das Unternehmen werde die Unterlagen jetzt prüfen und sich verteidigen.

Bei den Anschuldigungen geht es um die Stickoxid-Emissionen von Fahrzeugen mit BlueTec-Dieselmotoren. Bei der Mercedes C-Klasse gab es in der Vergangenheit bereits Vorwürfe der der Deutschen Umwelthilfe - zuletzt, nachdem das niederländische Prüfinstitut TNO erhöhte Abgaswerte festgestellt hatte. Den Einsatz einer speziellen Software zum Austricksen von Emissionstests, wie beim Diesel-Skandal von Volkswagen, streitet Daimler ab. Ein Sprecher hatte diesen Vorwurf Anfang Februar als "haltlos" zurückgewiesen.

Ob es bei der US-Umweltbehörde EPA nun auch Hinweise auf Manipulationen bei Daimler gebe, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen. Bislang richtet sich der Vorwurf nur gegen VW. Hinter dem Verfahren gegen Daimler steht der bekannte US-Anwalt Steve Berman, der bereits General Motors und Toyota mit Sammelklagen zu schaffen machte. Seine Kanzlei Hagens Berman hatte am 18. September - noch am Tag des Bekanntwerdens des VW-Skandals - begonnen, Mandanten gegen die Wolfsburger zusammenzutrommeln.

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dpa