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Die Zukunft der deutschen Autoindustrie angesichts des grundlegenden Wandels der Branche ist Thema bei einem Treffen im Kanzleramt. Die große Koalition hatte schon im März regelmäßige Spitzentreffen angekündigt, um die Autobranche mit mehr als 800.000 Beschäftigten fit für die Zukunft zu machen. (Bild: Pixabay)

Die Zukunft der deutschen Autoindustrie angesichts des grundlegenden Wandels der Branche ist am Montag (24. Juni 2019) Thema eines Treffens im Kanzleramt. Regierungschefin Angela Merkel (CDU), mehrere Minister und die Spitzen von Union und SPD wollen am Abend mit Managern der Autokonzerne und Gewerkschaftern zusammenkommen. Dabei geht es um Veränderungen hin zu neuen Antriebsformen und computergesteuertem Fahren, mehr Klimaschutz und die Auswirkungen auf die Beschäftigten.

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte von der Politik baldige Klarheit. Nur wenn Merkel schon heute die Weichen für abgasfreie Mobilität stelle, werde die deutsche Autoindustrie auch in zehn oder 15 Jahren ihre führende Position behaupten, sagte Verkehrsexperte Benjamin Stephan der Deutschen Presse-Agentur. „Alleine mit immer neuen Prämien lässt sich der massive Rückstand des Verkehrs im Klimaschutz nicht aufholen.“ Hersteller und Verbraucher bräuchten Gewissheit, dass ab Mitte der 2020er Jahre keine weiteren neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden dürfen.

Die große Koalition hatte schon im März regelmäßige Spitzentreffen angekündigt, um die Autobranche mit mehr als 800.000 Beschäftigten fit für die Zukunft zu machen. Ziel einer „Konzertierten Aktion Mobilität“ soll sein, den politischen Handlungsbedarf zu bestimmen. Bei dem Treffen im Kanzleramt soll es vorerst um einen „informellen fachlichen Austausch“ gehen, wie die Regierung vorab signalisierte.

Strom, Wasserstoff und Gas sollen wettbewerbsfähig werden

Der Verband kommunaler Unternehmen mahnte ebenfalls baldige Entscheidungen an. „Gerade im Verkehrssektor brauchen wir mehr Einsparung von Emissionen, um die Klimaziele zu erreichen“, sagte Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche der dpa. Ein wichtiges Instrument könne die Einführung eines Preises für klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) sein, der auch die Sektoren Verkehr und Wärme einschließe. Strom, Wasserstoff und grünes Gas könnten damit wettbewerbsfähig zu Öl, Diesel und Benzin werden.

Der CDU-Bundesvorstand berät am Montagvormittag (24. Juni 2019) über ein Konzept zur Zukunft der Mobilität. Die Vorlage zielt auf neue Antriebsformen und einen besseren Mix von Mobilitätsangeboten. „Wir lehnen es ab, Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen oder Verkehrsteilnehmer mittels Verboten zu bevormunden“, heißt es in dem Papier. Der Staat solle auch nicht vorgeben, ob künftig mit synthetischen Kraftstoffen, Elektro-Batterien oder Wasserstoff gefahren werde.

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dpa