Mary Barra, General Motors

Mary Barra: Skandal wie bei VW könnte bei GM heute nicht passieren. (Bild: GM)

Barra sagte bei dem Summit, dass sie nicht glaube, dass bei GM ähnliche Vorgänge wie bei VW möglich wären und begründet dies mit einem neuen internen Prüfsystem, das man bei dem US-Autobauer nach dem Auffliegen des Zündschloss-Skandals eingeführt hat und der neuen Unternehmenskultur, die bei GM unter Mary Barra eingezogen ist. Beim US-Autobauer waren über viele Jahre defekte Zündschlösser verbaut worden, die zu Hunderten schweren Unfällen mit mindestens 124 Toten geführt haben. Erst vor wenigen Wochen war der Autobauer zu einer vergleichsweise milden Strafe in Höhe von 900 Millionen US-Dollar verurteilt worden. Ausgestanden ist der Skandal nicht, auf GM rollt eine Welle von Klagen zu.

Bei GM war das Problem mit den defekten Zündschlössern seit Jahren bekannt, dennoch waren diese weiter verbaut worden. Ähnlich wie im Falle VW soll neben einem mangelhaften internen Kontrollverfahren die autoritäre Führungskultur im Unternehmen der Nährboden des Versagens gewesen sein. Damit räumte Mary Barra auf, nachdem sie Anfang 2014 den Chefposten bei General Motors übernahm. In ungewöhnlich offensiver Weise packte sie den Zündschloss-Skandal an, ging auf die Öffentlichkeit zu, krempelte das interne Prüfsystem um und hat einen grundsätzlichen Wandel in der Unternehmenskultur eingeleitet, die Kritik von unten nach oben ausdrücklich fordert. Was sie durch den Zündschloss-Skandal gelernt habe, sei, dass man Werte wie Transparenz und offene Kommunikation auch leben müsse. Eine Unternehmenskultur auf ein Blatt Papier zu schreiben, sei einfach, die Umsetzung schwierig. GM habe diesen Prozess durchlaufen und sei dadurch gestärkt aus der Krise gekommen.

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Frank Volk

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