BMW-Chef Harald Krüger

"Die Ankündigung macht nicht ruckartig die ganze Welt sofort anders", sagt BMW-Chef Harald Krüger (hier auf der Bilanz-Pressekonferenz 2018) zur Ankündigung Chinas, den Joint-Venture-Zwang zu kippen. (Bild: BMW)

«Wir werden da ein Joint-Venture machen», sagte BMW-Chef Harald Krüger am Mittwoch (25. April) auf der Automesse in Peking. «Wie die Rahmenbedingungen sind, das ist noch komplett offen», sagte er zu möglichen Auswirkungen der angekündigten Regeländerungen. «Die Gespräche mit Great Wall laufen gut, aber sie werden sich noch die nächsten Wochen und Monate hinziehen», sagte Krüger.

Die chinesische Regierung hatte kürzlich angekündigt, dass eine jahrzehntelange Regelung fallen soll, wonach Autobauer im Land nur mit einem örtlichen Partner Fahrzeuge herstellen und an den Gemeinschaftsunternehmen nur die Hälfte besitzen dürfen. Bei Elektroautos könnte der Joint-Venture-Zwang bereits in diesem Jahr gekippt werden. «Die Ankündigung macht nicht ruckartig die ganze Welt sofort anders», sagte Krüger. Die angedachte Partnerschaft mit Great Wall erfülle auch einen technologischen Zweck, der chinesische Autobauer bringe dafür die Kompetenzen mit. Auch die bisherige Allianz mit dem Joint-Venture-Partner Brilliance werde fortgesetzt.

Krüger rechnet in diesem Jahr in China mit einem Absatzplus im höheren einstelligen Prozentbereich. «Ich glaube, dass wir dieses Jahr so 7 bis 8 Prozent wachsen - so in der Größenordnung.» Ein zweistelliges prozentuales Wachstum wie zuletzt werde es auch wegen Modellwechseln dieses Jahr voraussichtlich nicht geben.

Auch um Produktionsengpässe beim bisher nur in den USA hergestellten SUV-Modell X3 zu beenden, fährt BMW derzeit auch in China und Südafrika die Produktion des wichtigen Modells an. Das werde auch in den USA helfen, den Absatz zu fördern. «Ich freue ich auf jeden Tag, wenn die drei Produktionsstandorte laufen», sagte Krüger. Die Bestellungen für den X3 in den USA reichten für bis zu drei bis vier Monate. Ende Juni sollen auch in China die ersten lokal gefertigten Autos bei den Händlern stehen.

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dpa