Daimler_Mercedes-Benz_Kaellenius

Blickt voller Vorfreude der Vorstellung der E-Klasse in China entgegen. (Bild: Daimler)

Konkrete Zahlen gab es in der offiziellen Presserunde mit Daimler-Vertriebschef Ola Kaellenius am Rande laufenden Fahrpräsentation in Lissabon natürlich nicht, der oberste Vertriebsmann des Autobauers betonte aber die „extrem wichtige“ Rolle der neuen E-Klasse, die im Frühjahr in Europa, im Sommer in den USA und im Herbst in China eingeführt wird, für das weitere Wachstum von Mercedes-Benz und betonte: „besonderes Potenzial sehen wir in China“. Dafür lässt sich Mercedes offenbar Besonderes einfallen. So wird die  China-Version der E-Klasse, die wie bereits das aktuelle Modell in Peking gebaut wird,  deutlich stärker auf den Geschmack der dortigen Kundschaft zugepfeilt als die in der Vergangenheit der Fall war.

Welche zusätzlichen Features die Limousine erhalten wird, dazu verwies Kaellenius mit vorfreudigem Lächeln auf die am 24. April startende Peking Motor Show. Freilich sind vorab einige Details durchgesickert, nachdem inzwischen auch erste Erlkönig Fotos der langen E-Klasse aufgetaucht sind. Diese dürfte wieder etwa 14 Zentimeter länger sein als die 4,923 Meter lange „normale“ E-Klasse, was angesichts des längeren Radstands des neuen Modells zu überproportionalem Komfortzuwachs im Fonds der Langversion führen dürfte. Erste Innenraumbilder zeigen auch: Mercedes verzichtet in China auf den Drehdrücksteller, ebenfalls dürfte die ausschließlich für China konzipierte Langversion ein anderes Grill-Design erhalten.

Maybach-E-Klasse und höhere elektrische Reichweite?

Intensiv spekuliert wird bereits darüber, ob Daimler in Peking gleich die besonders edle Maybach-Version der E-Klasse enthüllen wird. Und: ob es für die China E-Klasse eine Plug-in-Hybrid-Version  mit deutlich erhöhter elektrischer  Reichweite geben wird. Die bislang vorgestellte Variante kommt auf eine rein elektrische Reichweite von 30 Kilometern. Problem in China: um dort als NEV klassifiziert zu werden und in den Genuss steuerlicher Erleichterungen zu kommen, muss die E-Reichweite bei  50 Kilometern liegen.

Mit diesen Zutaten will Daimler in China die „letzte große Baustelle“ im Vergleich zu den deutschen Premiumkonkurrenten BMW und Daimler schließen, wie ein hochrangiger Manager verriet. Bislang liegt Mercedes mit etwa 50.000 im vergangenen Jahr in China verkauften E-Klassen deutlich hinter Audi A6 und BMW 5er zurück, die in etwa um den Faktor drei höher liegen. Man werde A6 und BMW 5er zwar nicht überholen, Ziel sei es aber, den Abstand zur Konkurrenz „deutlich“ zu verringern.  Nachdem die E-Klasse in China allerdings erst im Herbst an den Verkaufsstart kommt, wird die Aufholjagd 2017 starten.

Im vergangenen Jahr hat Mercedes etwas über 300.000 E-Klassen weltweit verkauft, davon 200.000 Limousinen und 50.000 Kombis, der Rest entfiel auf Derivate und Nischenversionen.

Die in Europa beliebte Kombiversion soll übrigens im Herbst 2016 kommen, ebenso der  Plug-in-Hybrid.             

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