Daimler, Lkw, Vernetzung

Lastwagen im "Päckchen": Drei Mercedes-Benz Actros Highway Pilot Connect fahren in Platoon-Formation. (Bild: Daimler)

"Zum 1. April gründen wir eine neue Organisationseinheit für Mercedes Benz Trucks mit 200 Mitarbeitern", kündigte Daimlers Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard am Montag (21.3.) in Düsseldorf an. Dazu arbeiten etwa 100 Mitarbeiter beim US-System Detroit Connect. Daimler plane eine offene Plattform, an der sich auch andere Hersteller beteiligen können. Umsatzerwartungen konnte Bernhard nicht nennen, aber: "Das Geschäft ist heute schon profitabel."

Weltweit seien bereits 365 000 Fahrzeuge über Daimlers Systeme FleetBoard in Europa und Detroit Connect in den USA vernetzt. Sie können ihren Zustand, Standort, aber auch Beladung an Disponenten, Flottenbetreiber oder Werkstätten funken. Gleichzeitig erhalten die Fahrer Informationen über Verkehr und Wetter oder Rastplätze.

Die digitale Dauerbeobachtung soll mehr Effizienz bringen: "Ein Lastwagen fährt heute nur ein Drittel der Zeit, die übrige Zeit wartet er an Grenzen oder aufs Entladen", erläuterte Bernhard. In Europa seien 25 Prozent aller gefahrenen Lkw-Kilometer Leerfahren. Durch die Übermittlung der Ankunftszeit ließen sich beispielsweise Wartezeiten beim Entladen oder in der Werkstatt senken. Am Montag führte Daimler vor, wie miteinander vernetzte Lastwagen "im Päckchen" fahren können. Sie können näher auffahren, dadurch verringert sich der Luftwiderstand und sie verbrauchen weniger Kraftstoff. Bei der Präsentation waren drei über WLAN vernetzte, autonom fahrende Lkw als sogenannter Platoon mit Straßenzulassung im öffentlichen Verkehr unterwegs. In dieser Verbindung lässt sich der Kraftstoffverbrauch um sieben Prozent und die benötigte Fahrbahnfläche auf Autobahnen um knapp die Hälfte reduzieren - bei gleichzeitig mehr Sicherheit auf der Straße, so der Hersteller. Aufbauend auf dem Daimler Trucks-System Highway Pilot für autonomes Fahren von schweren Lkw vernetzen sich dabei drei Fahrzeuge zu einem aerodynamisch optimalen, vollautomatischen Verbund. Das weiterentwickelte System nennt Daimler Trucks Highway Pilot Connect.

 

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dpa