Saeed Amidi, CEO von Plug and Play, erklärte dem Publikum bei "Startup Autobahn", wie erfolgreiches Investieren geht.

Saeed Amidi, CEO von Plug and Play, erklärte dem Publikum bei "Startup Autobahn", wie erfolgreiches Investieren geht. (Bild: Daimler)

"Startup Autobahn" ist ein wachsendes Netzwerk, das eine Art Ökosystem für Startups werden soll. Frisch gegründete Unternehmen aus der ganzen Welt können unter diesem Dach ihre Ideen für die Mobilität der Zukunft entwickeln und werden von den Partnerunternehmen unterstützt. Das kann in Form von Beratung sein, durch die Überlassung eines Büros für das Startup oder gar in Form eines Erstauftrages. Im Vordergrund steht auf alle Fälle die Weiterentwicklung von innovativen Technologien oder Ideen bis zur Projektreife.

Nach Ende des ersten Programms, wo sich aus 300 Bewerber-Startups letztendlich 13 Startups für die künftige Unterstützung qualifizierten, hat Daimler nun folgende namhafte Unternehmen mit an Bord: Hewlett Packard Enterprise, ZF Friedrichshafen, BASF, Porsche und Murata.

Alle Unternehmen wollen die Impulse der internationalen Gründerszene dafür nutzen, ihre Entwicklungsaufgaben zu beschleunigen - ganz nach dem Motto: „Der Drive des Silicon Valley im Zentrum der Ingenieurskunst“. Initiiert wurde das Projekt im vergangenen Jahr von US-Accelerator "Plug and Play", Daimler, der Universität Stuttgart und ARENA2036.

Plug and Play gehört zu den größten Investoren mit Technikfokus und Venture Capitals im Silicon Valley, in Berlin, Spanien, Singapur und Brasilien. Seit 2006 hat der Accelerator mehr als 2000 Startups unterstützt und ist mit rund 300 Unternehmenspartnern weltweit vernetzt. Plug and Play organisiert jährlich rund 400 Veranstaltungen weltweit, um Startups und Investoren zusammenzubringen und ist auch selbst als Investor tätig.

Hartes Ausleseverfahren

Die Bewerber durchlaufen einen anspruchsvollen Auswahlprozess. Erste große Hürde nach der Vorauswahl ist der „Selection Day“. Wer die Jury von seiner Idee überzeugen kann, erhält drei Monate lang spezielle Coachings von Mentoren und Partnerfirmen mit Fokuswochen und monatlichen Network-Meetings. Während dieser Zeit stehen den Startups der Coworking Space und das Hardware Lab in der Arena2036 zur Verfügung. Außerdem erhalten sie Zugang zum globalen Netzwerk von Plug and Play. Der Name Arena steht für „Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles”, denn 2036 wird das Automobil 150 Jahre alt.

Die großflächige High-Tech-Werkstatt hält millionenschwere Technik mit Werkzeugen, Produktionsmaschinen, 3D-Druckern, Robotern und Software für den Bau von Prototypen und die Fertigung von Kleinserien bereit. Zum Service gehören Kontakte zu Wirtschaft, Forschung und Politik sowie zu Investoren, potenziellen Kunden und Mentoren. Dienstleistungen wie Rechts- und Steuerberatung, professionelle Hilfe bei Finanzplanung und Projektmanagement unterstützen den Entwicklungsprozess. Ziel ist es, beim abschließenden „Expo Day“ potenzielle Investoren zu begeistern. Anschubfinanzierungen richten sich nach dem Reifegrad der Startups. Möglich sind die Übernahme von Firmenanteilen oder individuelle Vereinbarungen. Von 300 Bewerbern der ersten Welle schafften es 13 ins Finale im Februar in Stuttgart.

Gesucht: Hard-Tech-Startups mit Software-Schnittstelle

Startup Autobahn sucht und fördert vor allem so genannte Hard-Tech-Startups mit intelligenten Lösungen an der Schnittstelle von Hard- und Software. Eine Gründer-Gemeinschaft aus Deutschland und Kanada präsentierte Lösungen für Machine Learning. Mit der Glasprojektionstechnologie eines Startups aus Tel Aviv werden Autoscheiben zu Werbeflächen. Zu den Finalisten zählten auch die Kölner Gründer von Evopark. Die App des Startups zeigt verfügbare Parkplätze in Tiefgaragen oder Parkhäusern und navigiert den Fahrer dorthin. Das elektronische Parkticket macht Papier überflüssig. Die Abrechnung erfolgt Ende des Monats.

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