Opel Zafira

Beim Opel Zafira (hier das neue Modell) will die Deutsche Umwelthilfe Indizien auf eine Manipulation von Abgaswerten festgestellt haben. Bild Opel

Öffentlich machte die Umwelthilfe ihre Vorwürfe bei einer Pressekonferenz am Freitag (23. Oktober). Verwiesen wird auf eine gemeinsamen Studie mit der Berner Fachhochschule. Bei einem aktuellen Zafira 1.6 CDTi mit Euro-6-Dieselmotor seien auf dem Prüfstand erhebliche Abweichungen der Abgasemissionen festgestellt worden. Drehen sich – wie beim gesetzlichen Standardtest – nur die Vorderräder, erfülle das Auto die gesetzliche Grenzwerte. Würden sich die Hinterräder mitdrehen – wie im Straßenverkehr – würde drei bis viermal so viel Stickoxid ausgestoßen als erlaubt.

Bei einer kontinuierlichen Geschwindigkeitserhöhung auf 150 Stundenkilometer würden die Stickoxide auch bei nichtdrehenden Hinterrädern massiv ansteigen – über die Messskala des Analysegeräts hinaus. Die Messresultate würden beweisen, dass das Fahrzeug sich anders verhält, wenn der Rollenprüfstand im Vier- oder Zwei-Rad Modus betrieben wird. “Ich habe keine normale technisch plausible Erklärung für das Abgasverhalten des Opelfahrzeuges“, sagt der Verkehrsberater Axel Friedrich, der an der Untersuchung mitgearbeitet hat. In bestimmten Fahrsituationen läge der Stickoxid-Ausstoß bei 17-Fachen des gesetzlichen Grenzwerts nach Euro 6.

Bei Opel ist man erzürnt über die Vorwürfe. Der Konzern weist jede Manipulation an konzerneigenen Fahrzeugen zurück und betont keine Schummelsoftware eingesetzt zu haben. “Es ist in höchstem Maße unfair, dass die Deutsche Umwelthilfe Behauptungen aufstellt, uns aber trotz mehrfacher Aufforderung die angeblich gemessenen Werte nicht zur Verfügung gestellt hat”, heißt es in einer Stellungnahme.

Die DUH kündigte unterdessen die Überprüfung Modelle anderer Hersteller an. Den Prüfbericht zum Opel Zafira habe man an das Kraftfahrt-Bundesamt weitergeleitet.

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fv

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