Dieter Zetsche, Daimler Chef auf einer Versammlung am Rednerpult.

Daimler-Chef Dieter Zetsche selbst verantwortete von 1999 bis 2000 im Vorstand das Lkw-Geschäft. (Bild: Daimler)

Auch an diesem Mittwoch (10.00 Uhr) dürfte das zurückliegende Erfolgsjahr bei der Aktionärsversammlung in Berlin vorwiegend in den Vorträgen von Vorstand und Aufsichtsrat thematisiert werden. Die Anteilseigner dürften sich aber für die jüngst bekannt gewordenen Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen Daimler-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Abgas-Manipulationen bei Dieselautos interessieren. Daimler betont gebetsmühlenartig, sich an geltendes Recht zu halten.

Der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) stößt ferner das Lkw-Kartell auf, das die EU aufgedeckt hatte. Die EU-Kommission hatte Daimler und andere Lastwagenbauer im vergangenen Sommer wegen unerlaubter Preisabsprachen zu einer Strafe von 2,9 Milliarden Euro verdonnert. Die DSW kritisiert, dass der Aufsichtsrat keine Schadenersatzforderungen an Manager und Vorstände geltend gemacht hatte. Daimler-Chef Dieter Zetsche selbst verantwortete von 1999 bis 2000 im Vorstand das Lkw-Geschäft.

Mit Spannung wird zudem der Auftritt eines Aktionärs erwartet, der den Antrag stellte, artgerecht - also unbekleidet - bei der Hauptversammlung aufzukreuzen. "Unter artgerechter Kleidung würde ich das Nacktsein deswegen verstehen (...)", schreibt er. Zumindest am Buffet will man in diesem Jahr für Ruhe sorgen: Für die Verpflegung der Aktionäre sei auch in diesem Jahr hinreichend gesorgt, sagte eine Sprecherin. Der Streit zweier Aktionäre um Würstchen hatte 2016 einen kleinen Polizeieinsatz ausgelöst, dabei hatte der Autobauer für die rund 5500 anwesenden Aktionäre 12 500 Würstchen aufgetischt.

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dpa