Volkswagen-Chef Herbert Diess

Volkswagen-Chef Herbert Diess warnt vor zusätzlichen Insolvenzen und Arbeitsplatzverlusten in der Autoindustrie, wenn die EU-Kommission die CO2-Vorgaben für die Autobauer verschärfen sollte. (Bild: Volkswagen)

"Eine schnellere Transformation bedeutet auch, dass mehr Arbeitsplätze und ganze Firmen in bestimmten Bereichen unter Druck geraten oder verloren gehen", sagte Diess der Welt am Sonntag. In anderen Bereichen würden dafür neue entstehen.

Wandel braucht neue Rahmenbedingungen

Wenn man den Wandel schneller erreichen wolle, seien dafür auch die richtigen Rahmenbedingungen nötig, sagte Diess. "So lange der Dieselpreis bei nur einem Euro pro Liter auf einem langjährigen Tiefpunkt liegt, wird das schwierig." Diess' Vorgänger Matthias Müller hatte Ende 2017 eine Abschaffung des Steuervorteils für Dieselkraftstoff ins Spiel gebracht.

Die Autoindustrie muss sich bis 2030 auf strengere Grenzen für den Ausstoß von Kohlendioxid einstellen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte als neues EU-Klimaziel vorgeschlagen, den Ausstoß von Treibhausgasen in der Europäischen Union bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu drücken - statt der bisher anvisierten 40 Prozent. Das bedeutet, dass auch der CO2-Ausstoß bei Autos stärker sinken muss.

Gemeinsame Flotte mit Ford

Gleichzeitig planen VW und Ford, einen Teil ihrer Flotten zusammenzulegen. Die Registrierung als Verbündete bei leichten Nutzfahrzeugen bei der Europäischen Kommission soll VW helfen, den EU-Regeln zu Kohlendioxid-Emissionen nachzukommen - und keine Strafe bezahlen zu müssen, teilte ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur Bloomberg mit. Demnach habe Ford noch Spielraum, die Regeln zu erfüllen. Das kommt VW zugute. Ob und wieviel Geld zwischen den Konzernen fließt, war zunächst nicht klar. 2019 hatte Fiat einen ähnlichen Deal mit Tesla gemacht.

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dpa