Ferdinand Dudenhöffer, CAR

Ferdinand Dudenhöffer kritisierte die Debatte um die umstrittenen Tierversuche mit Abgasen als "Nebenkriegsschauplatz". (Bild: CAR-Institut)

Bundeskanzlerin Angela Merkels Kritik an dem Tierversuch erscheine als "ein reines Ablenkungsmanöver, um die Kritik an der deutschen Luftreinhaltung in Brüssel nicht zu stark hochkochen zu lassen", sagte der Professor an der Universität Duisburg-Essen. "Deshalb hat sie einen Nebenkriegsschauplatz aufgemacht."

Seit Jahren würden die Stickoxid-Grenzwerte auf wichtigen Straßen in gut 30 deutschen Großstädten ganz erheblich überschritten. "Die Bundeskanzlerin hat trotz jahrelanger Abmahnung aus Brüssel null gemacht." Statt über Affen "müsste man darüber sprechen, dass mehrere tausende Menschen über Jahre hinweg zu viel Stickoxid in der Luft atmen mussten und damit klaren Gefährdungen ihrer Gesundheit ausgesetzt wurden", sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur.

Doch jetzt echauffierten sich Regierungssprecher Steffen Seibert, der Verkehrs- und Landwirtschaftsminister Christian Schmid (CSU) "mit seiner Massentierhaltung mit Millionen von Tieren" und der niedersächsische Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) über einen vierstündigen Tierversuch 2015 in den USA. Leider mit Erfolg: "Alle sind auf die Affen reingefallen."

Natürlich sei der Affenversuch keine Ruhmestat und der Test mit Menschen höchst fragwürdig und zu verurteilen. "Aber man sollte als Spitzenpolitiker im Glashaus die Relationen wahren", sagte Dudenhöffer.

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dpa