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Über eine gute Auftragslage kann sich Dürr freuen. Vor allem in Nordamerika sei die Nachfrage in den letzten Monaten stark gestiegen. In Zukunft setzt der Anlagenbauer seine Hoffnungen wieder mehr auf China. (Bild: Dürr)

"Besonders in China und den USA erwarten wir ab 2017 vermehrt Aufträge über die Lieferung von Produktionstechnik für Elektroautos", sagte Vorstandschef Ralf Dieter am Donnerstag (10. November) in Bietigheim-Bissingen. Dürr liefert unter anderem Lackieranlagen und Endmontagewerke an Autohersteller, deren Nachfrage anzieht, wenn neue Modelle auf den Markt kommen.

Der Spezialist für Lackieranlagen verfügt derzeit ohnehin über volle Auftragsbücher. Der Auftragseingang lag nach den ersten neun Monaten bei 2,9 Milliarden Euro. Auf das Jahr gesehen erwartet Dürr 3,5 bis 3,7 Milliarden Euro.

Besonders hoch sei die Nachfrage derzeit in Nordamerika, wo die Aufträge in den ersten neun Monaten um gut die Hälfte stiegen, sagte Dieter. Dieser Schub, zusammen mit einer guten Auftragslage in Europa konnte das Minus von 40 Prozent in China ausgleichen. Dürr rechnet aber damit, dass die Nachfrage dort nur "vorübergehend schwächer" ist.

Im dritten Quartal hatte Dürr Umsatz und Gewinn der vollen Auftragsbücher nicht gesteigert. Wie zu Jahresbeginn angekündigt ging der Umsatz unter anderem wegen Währungseffekten und Aufträgen, die im Vorjahr nachgezogen worden waren, um 8,8 Prozent auf 901,5 Millionen Euro zurück.

Der Gewinn sank wegen Kosten, die noch im Zusammenhang mit der Übernahme des Holzmaschinenbauers Homag standen, wegen des Verkaufs des Reinigungstechnikgeschäfts sowie der Schließung von Werken in Weinsberg und Zistersdorf (Österreich). Das Ergebnis nach Steuern ging entsprechend um 25 Prozent auf 42,8 Millionen Euro zurück.

Angesichts der guten Auftragsbücher gab sich Vorstandschef Ralf Dieter allerdings zuversichtlich: "Wir werden unsere Ziele für 2016 sicher erreichen", sagte er. "Für das vierte Quartal erwarten wir einen starken Schlussspurt mit hohen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen." So könnte sich der Abschluss des Verkaufs des Reinigungsgeschäfts noch einmal positiv auf den Gewinn auswirken.

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dpa