Jaguar Brasilien

Die Idylle hinter Jaguar täuscht. Der brasilianische Markt ist in einer desolaten Verfassung, eine Erholung ist nicht in Sicht. (Bild: Jaguar Land Rover)

Für das Land am Zuckerhut wird 2015 ein weiteres Jahr der unerfüllten Hoffnungen und für die Autoindustrie eine ganz bittere Angelegenheit. Denn inzwischen ist alle Hoffnung auf eine Besserung zerstoben. Das Minus nach den ersten sieben Monaten liegt bei 20 Prozent. Bislang wurden knapp 1,49 Millionen Fahrzeuge verkauft. Angesichts der miserablen Marktverfassung, gezeichnet von hoher Inflation und hohen Zinsen, hat auch die National Federation of Motor Vehicle Distributers Fenabrave für 2015 die weiße Fahne gehisst. So sagte der Präsident der Vereinigung, Alarico Assumpcao Junior, gegenüber Reuters, dass er in diesem Jahr nicht mehr mit einer Besserung rechne.

Auch die Marktexperten von IHS Automotive haben nun schon zum wiederholten Mal die Absatzerwartungen nach unten korrigiert. Hatte IHS zunächst noch ein Minus von 19.5 Prozent auf 2,68 Millionen Einheiten prognostiziert, wurde erst kürzlich die Erwartung auf 2,53 Millionen Einheiten abgesenkt (-23 Prozent). Nun heißt es, der Markt könne auch unter 2,5 Millionen abrutschen. Zum Vergleich: 2013 hatte der Autoabsatz noch bei 3,46 Millionen Einheiten gelegen. In solche Höhen dürfte Brasilien laut IHS Automotive erst wieder 2022 vorstoßen.

Die globale Autoindustrie trifft die Marktschwäche in einer milliardenschweren Investitionsphase. Fiat-Chrysler baut dort eines seiner größten Werke weltweit auf, GM hat erst kürzlich weitere Milliardeninvestitionen angekündigt, JLR baut und auch die deutschen Hersteller sind massiv engagiert.

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Frank Volk

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