Elektromobilität - E-Auto beim Aufladen

Realität und Zukunftserwartungen klaffen bei der Elektromobilität noch stark auseinander. (Bild: Petair - Fotolia.com)

In Deutschland wurden 2016 gerade einmal 25.000 Elektrofahrzeuge (Plug-In-Hybride und reine Elektrofahrzeuge) zugelassen. Das E-Auto ist in Deutschland aktuell also eher Ladenhüter als Verkaufsschlager. Auf der anderen Seite können sich über 70 Prozent der Befragten vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen wenn die Reichweite ähnlich hoch ist wie bei einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb. Dies geht aus einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit dem internationalen Marktforscher YouGov hervor.

 

Zu viele finanzielle und produktspezifische Hürden halten Autofahrer derzeit davon ab, auf Elektroautos umzusteigen, so das CAM. "Autofahrer erwarten von Elektroautos in erster Linie, dass diese im Hinblick auf die Leistungsmerkmale ebenso gut ausgestattet sind, wie konventionelle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor", sagt Stefan Bratzel, Leiter des CAM. Ab 300 bis 500 km Reichweite steigt die Kaufbereitschaft unter den Befragten laut der Studie deutlich an. "E-Autos werden nicht aus der Nische kommen, wenn diese als Verzichtsobjekte wahrgenommen werden. Elektrofahrzeuge müssen vielmehr neue Begehrlichkeiten auslösen, dann kommen sie für Kunden auch als Erstwagen infrage."

Grafik: Elektromobilität in den globalen Märkten
Elektromobilität wird derzeit vor allem vom chinesischen Markt getrieben, während das Wachstum in anderen Märkten nur langsam voranschreitet.Quelle: CAM

Global betrachtet sei aufgrund technologischer Innovationen und veränderter politischer Rahmenbedingungen ab den 2020er Jahren mit einem rasanten weltweiten Wachstum der E-Mobilität zu rechnen, so das CAM. Derzeit wird Elektromobilität vor allem vom chinesischen Markt getrieben, während das Wachstum in anderen Märkten nur langsam voranschreitet. Im Jahr 2016 wurden in China rund 507.000 E-Autos (New Energy Vehicles (NEV), inkl. Pkw, Busse etc.) abgesetzt, wodurch sich die E-Fahrzeugverkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent steigerten und der Marktanteil an den Neuzulassungen von 1,6 auf 2,1 Prozent anstieg. In China zeigt sich im Vergleich zu den anderen Märkten die Besonderheit, dass rein elektrisch betriebene Fahrzeuge (BEVs) mit 409.000 Einheiten besser abgesetzt werden, als die Plug-In-Hybride, welche nur auf 98.000 Einheiten kommen. Die NEVs setzen sich aus den "Passenger Cars" (336.000 Einheiten) und den "Commercial Vehicles" (171.000 Einheiten) zusammen, wobei letztere zum Jahresende sehr stark angestiegen sind. 

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